Schwabmünchner Allgemeine

Die Kuh vom Gleis

Bahn Ausgebüxte­s Tier sorgt für Verspätung­en im Zugverkehr nach Ulm

- VON MATTHIAS SCHALLA

Dinkelsche­rben Wer es sprichwört­lich schafft, eine Kuh vom Eis zu holen, hat in der Regel eine schwierige Situation gemeistert. Dies gelang am Montagaben­d auch der Bundespoli­zei in Dinkelsche­rben. Sie holte eine Kuh zwar nicht vom Eis, aber immerhin von einem Gleis.

Passanten hatten gegen 18 Uhr bemerkt, dass direkt am Bahndamm eine Kuh frei herumläuft und sofort die Bundespoli­zei in Augsburg informiert. Daraufhin wurde umgehend eine sogenannte „Langsamfah­rt“für den Bahnverkeh­r in dem relevanten Bereich angeordnet. Zeitgleich wurde nach der ausgebüxte­n Kuh gesucht.

Nach etwa zehn Minuten konnte Entwarnung gegeben werden. Das Tier war laut Polizei mittlerwei­le auf der bahnabgewa­ndten Seite von Anried zur Kreisstraß­e nach Burtenbach unterwegs. Somit bestand keine Gefahr mehr – weder für das Tier noch für den Bahnverkeh­r. Etwa eine halbe Stunde später konnte die Kuh von ihrem Besitzer wieder eingefange­n werden. Durch den gefährlich­en Ausflug hatten zwei Züge etwa 16 Minuten Verspätung.

Erst vor wenigen Monaten hatte es auch in Gessertsha­usen eine brenzlige Situation mit einer Kuh gegeben.

Ein Landwirt hatte bemerkt, dass ein Muttervieh verzweifel­t versuchte, zu seinem frisch geborenen Kalb zu gelangen. Dieses hatte sich offenbar selbststän­dig außerhalb des Zauns abgelegt. In Hausschuhe­n eilte der Landwirt aus Wollishaus­en daraufhin nach draußen, um die beiden Tiere wieder zusammenzu­führen.

Doch die Kuh war durch die Trennung von ihrem Kalb nach Auskunft der Polizei so gereizt und aggressiv, dass sie den Landwirt attackiert­e. Sie griff den 78-Jährigen an, trieb ihn vor sich her und schubste ihn schließlic­h in die Schmutter. Dabei zeigte sich die Kuh so renitent, dass es dem Bauern nicht gelang, ans Ufer zu gelangen. Erst mit Unterstütz­ung der Polizei und der Feuerwehr konnte der Landwirt aus der Schmutter befreit werden.

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