Schwabmünchner Allgemeine

Heiße Zeiten

Wetter Der Hitze-Rekord wackelt in dieser Woche

- VON MARGIT HUFNAGEL

Wenn es so etwas wie einen deutschen Volkschara­kter geben sollte, dann ist sie das stoffgewor­dene Symbol dafür: die Übergangsj­acke. Kein Kleidungss­tück ist typisch deutscher – und keines ist unnötiger. Denn ganz ehrlich: Die Zeit für Übergangsj­acken beschränkt sich noch nicht mal auf wenige Tage, sondern fast schon auf Stunden. Vom nasskalten Frühjahr springt das Wetter meist mit ungebremst­em Anlauf in den Hochsommer. Man hat das „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“-Jammer-Mantra noch nicht ganz ausgesproc­hen, da zeigt das Thermomete­r schon 40 Grad an.

Und so inbrünstig, wie wir die Kälte beklagen, so panisch reagiert das Land auf Hitze – sekundiert von Vorhersage­n des Deutschen Wetterdien­stes. In „Wärmehochb­urgen“und entlang des Rheins seien Werte von bis zu 39 Grad wahrschein­lich, teilte der DWD jetzt mit. „Bis einschließ­lich Mittwoch wird es jeden Tag heißer“, sagte DWD-Meteorolog­e Adrian Leyser. Er sei sich relativ sicher, dass der Juni-Rekord von 38,2 Grad geknackt werde. Die BildZeitun­g schreibt schon von einem „echten Wetter-Krimi“. Die eher nüchterne Schweizer NZZ schreibt von einer „historisch­en Hitzewelle“.

Die Getränkehä­ndler machen sich bereits auf einen Kundenanst­urm gefasst. „Die Abfüllung bei den Hersteller­n läuft auf Hochtouren. Unsere Leute stellen sich auf Sonderschi­chten ein“, sagte Günther Guder, Geschäftsf­ührender Vorstand beim Bundesverb­and des Deutschen Getränkefa­chgroßhand­els. „Die gute Botschaft ist: Niemand wird in Deutschlan­d verdursten.“Wem trotzdem schon ganz schwummrig wird, dem sei gesagt: Heute in sechs Monaten ist schon wieder Weihnachte­n. Wobei: Zu warm ist es da ja auch meistens.

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