Der FCA macht das Rennen
Transfer Der Bundesligist verpflichtet den brasilianischen Linksverteidiger Iago von Internacional Porto Alegre. Anscheinend hatten auch Wolfsburg und Bremen Interesse
Da hatte die Presseabteilung des FC Augsburg am Samstagabend noch einiges zu tun. Kurz vor 21 Uhr verschickte sie die offizielle Mitteilung, dass der Transfer des Brasilianers Iago Amaral Borduchi von Internacional Porto Alegre zum FC Augsburg perfekt sei. Drei Stunden zuvor hatte der brasilianische Erstligist den Wechsel öffentlich gemacht und den FCA damit schon ein wenig unter Zugzwang gebracht.
Der 22-jährige Linksverteidiger, unterschrieb einen Fünf-JahresVertrag bis 2024. Über die Wechselmodalitäten haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart, doch vermelden südamerikanische Medien, dass der FCA erst einmal 6,5 Millionen Euro überweist, dieser Betrag aber durch Bonuszahlungen auf rund acht Millionen Euro ansteigen kann.
Damit würde Iago in der Kategorie Martin Hinteregger einzuordnen sein. Ob Iago damit der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte ist, ist schwer zu sagen. Denn je nach Quelle schwankt die Höhe der Ablöse für Hinteregger, die der FCA an RB Salzburg überweisen hatte müssen, zwischen sieben und zehn Millionen Euro. Der FCA kommentiert diese Spekulationen grundsätzlich nicht.
Egal wie viel der FCA an den brasilianischen Klub, der unter akuter Geldnot leiden und gar nicht 100 Prozent der Transferrechte halten soll, überwiesen hat, er hat wieder einmal, wie schon beim Transfer von Ruben Vargas, namhaftere Interessenten ausgetrickst.
So sollen aus der Bundesliga der VfL Wolfsburg und Werder Bremen ein Auge auf den talentierten Linksverteidiger geworfen haben. Auch der FC Porto und Atlético Madrid schienen an Iago interessiert. „Wir freuen uns sehr, dass sich Iago trotz zahlreicher anderer Angebote für einen Wechsel nach Augsburg entschieden hat. Wir haben uns in den letzten Wochen und Monaten intensiv um ihn bemüht“, ließ sich Stefan Reuter, FCA-Geschäftsführer Sport, in der Pressemitteilung zitieren.
Iago, der zuletzt mit der U22 Brasiliens Mitte Juni das hochkarätige besetzte und renommierte Juniorenturnier in Toulon (Frankreich) gewonnen hatte, ist der vierte Neuzugang nach den beiden Außenbahnspielern Ruben Vargas (FC Luzern) und Noah Sarenren Bazee (Hannover 96) und Stürmer Florian Niederlechner (SC Freiburg).
Mit der Verpflichtung von Iago hat der FCA den Abgang von Konstantinos Stafylidis (ablösefrei zur TSG 1899 Hoffenheim) kompensiert und damit die linke Abwehrseite derzeit wieder doppelt besetzt.
Und beim FCA kann man es sich Der Brasilianer Iago wird in der kommenden Saison als Linksverteidiger für den FCA auflaufen. Foto: Iamgo-Images Hochzeit I: Philipp Max und seine Frau Annabell-Lee. Foto: Christian Kolbert Hochzeit II: Jeffrey Gouweleeuw und seine Frau Edana. Foto: Noortje Dalhuijsen durchaus vorstellen, dass beide gleichzeitig auf der linken Außenbahn agieren, wie es FCA-Trainer Martin Schmidt schon am Ende der Saison mit Stafylidis und Max praktiziert hat.
Allerdings scheint Philipp Max nicht abgeneigt zu sein, den FCA trotz Vertrages bis 2022 zu verlassen. Doch angesichts der geforderten Ablösesumme, der FCA soll um die 20 Millionen Euro aufrufen, gibt es derzeit wohl kein ernsthaftes Interesse anderer Vereine.
Damit wird der FCA mit zwei frisch verheirateten Ehemännern am Freitag (sportmedizinische Untersuchungen) in die Vorbereitung starten. Denn neben Max, der seine Verlobte Annabell-Lee geheiratet hat (wir berichteten), führte auch Jeffrey Gouweleeuw nun seine langjährige Freundin Edana vor den Traualtar.
Mit wem der Niederländer in der kommenden Saison die Augsburger Innenverteidigung bilden wird, ist aber weiter unklar. Das Pokerspiel um die wechselwilligen Martin Hinteregger (zuletzt ausgeliehen an Eintracht Frankfurt) und Marvin Friedrich (Union Berlin) geht weiter. Der FCA hatte bei Friedrich die Rückkaufoption über eine Million Euro gezogen und hat nun die Ablösesumme wohl auf geschätzte drei Millionen Euro festgelegt. Beide Spieler haben immer wieder betont, dass sie nicht mehr beim FCA spielen wollen. Ob sie am Freitag in Augsburg in die neue Saison starten? Man darf gespannt sein.
Kein Wiedersehen wird es mit Gregor Kobel geben. Der junge Schweizer Torhüter wird in der kommenden Saison von der TSG 1899 Hoffenheim an den VfB Stuttgart verliehen. Laut verschiedenen Medienberichten hat er dort den obligatorischen Medizin-Check schon absolviert.