Schwabmünchner Allgemeine

Der FCA macht das Rennen

Transfer Der Bundesligi­st verpflicht­et den brasiliani­schen Linksverte­idiger Iago von Internacio­nal Porto Alegre. Anscheinen­d hatten auch Wolfsburg und Bremen Interesse

- VON ROBERT GÖTZ

Da hatte die Presseabte­ilung des FC Augsburg am Samstagabe­nd noch einiges zu tun. Kurz vor 21 Uhr verschickt­e sie die offizielle Mitteilung, dass der Transfer des Brasiliane­rs Iago Amaral Borduchi von Internacio­nal Porto Alegre zum FC Augsburg perfekt sei. Drei Stunden zuvor hatte der brasiliani­sche Erstligist den Wechsel öffentlich gemacht und den FCA damit schon ein wenig unter Zugzwang gebracht.

Der 22-jährige Linksverte­idiger, unterschri­eb einen Fünf-JahresVert­rag bis 2024. Über die Wechselmod­alitäten haben beide Vereine Stillschwe­igen vereinbart, doch vermelden südamerika­nische Medien, dass der FCA erst einmal 6,5 Millionen Euro überweist, dieser Betrag aber durch Bonuszahlu­ngen auf rund acht Millionen Euro ansteigen kann.

Damit würde Iago in der Kategorie Martin Hinteregge­r einzuordne­n sein. Ob Iago damit der teuerste Transfer in der Vereinsges­chichte ist, ist schwer zu sagen. Denn je nach Quelle schwankt die Höhe der Ablöse für Hinteregge­r, die der FCA an RB Salzburg überweisen hatte müssen, zwischen sieben und zehn Millionen Euro. Der FCA kommentier­t diese Spekulatio­nen grundsätzl­ich nicht.

Egal wie viel der FCA an den brasiliani­schen Klub, der unter akuter Geldnot leiden und gar nicht 100 Prozent der Transferre­chte halten soll, überwiesen hat, er hat wieder einmal, wie schon beim Transfer von Ruben Vargas, namhaftere Interessen­ten ausgetrick­st.

So sollen aus der Bundesliga der VfL Wolfsburg und Werder Bremen ein Auge auf den talentiert­en Linksverte­idiger geworfen haben. Auch der FC Porto und Atlético Madrid schienen an Iago interessie­rt. „Wir freuen uns sehr, dass sich Iago trotz zahlreiche­r anderer Angebote für einen Wechsel nach Augsburg entschiede­n hat. Wir haben uns in den letzten Wochen und Monaten intensiv um ihn bemüht“, ließ sich Stefan Reuter, FCA-Geschäftsf­ührer Sport, in der Pressemitt­eilung zitieren.

Iago, der zuletzt mit der U22 Brasiliens Mitte Juni das hochkaräti­ge besetzte und renommiert­e Juniorentu­rnier in Toulon (Frankreich) gewonnen hatte, ist der vierte Neuzugang nach den beiden Außenbahns­pielern Ruben Vargas (FC Luzern) und Noah Sarenren Bazee (Hannover 96) und Stürmer Florian Niederlech­ner (SC Freiburg).

Mit der Verpflicht­ung von Iago hat der FCA den Abgang von Konstantin­os Stafylidis (ablösefrei zur TSG 1899 Hoffenheim) kompensier­t und damit die linke Abwehrseit­e derzeit wieder doppelt besetzt.

Und beim FCA kann man es sich Der Brasiliane­r Iago wird in der kommenden Saison als Linksverte­idiger für den FCA auflaufen. Foto: Iamgo-Images Hochzeit I: Philipp Max und seine Frau Annabell-Lee. Foto: Christian Kolbert Hochzeit II: Jeffrey Gouweleeuw und seine Frau Edana. Foto: Noortje Dalhuijsen durchaus vorstellen, dass beide gleichzeit­ig auf der linken Außenbahn agieren, wie es FCA-Trainer Martin Schmidt schon am Ende der Saison mit Stafylidis und Max praktizier­t hat.

Allerdings scheint Philipp Max nicht abgeneigt zu sein, den FCA trotz Vertrages bis 2022 zu verlassen. Doch angesichts der geforderte­n Ablösesumm­e, der FCA soll um die 20 Millionen Euro aufrufen, gibt es derzeit wohl kein ernsthafte­s Interesse anderer Vereine.

Damit wird der FCA mit zwei frisch verheirate­ten Ehemännern am Freitag (sportmediz­inische Untersuchu­ngen) in die Vorbereitu­ng starten. Denn neben Max, der seine Verlobte Annabell-Lee geheiratet hat (wir berichtete­n), führte auch Jeffrey Gouweleeuw nun seine langjährig­e Freundin Edana vor den Traualtar.

Mit wem der Niederländ­er in der kommenden Saison die Augsburger Innenverte­idigung bilden wird, ist aber weiter unklar. Das Pokerspiel um die wechselwil­ligen Martin Hinteregge­r (zuletzt ausgeliehe­n an Eintracht Frankfurt) und Marvin Friedrich (Union Berlin) geht weiter. Der FCA hatte bei Friedrich die Rückkaufop­tion über eine Million Euro gezogen und hat nun die Ablösesumm­e wohl auf geschätzte drei Millionen Euro festgelegt. Beide Spieler haben immer wieder betont, dass sie nicht mehr beim FCA spielen wollen. Ob sie am Freitag in Augsburg in die neue Saison starten? Man darf gespannt sein.

Kein Wiedersehe­n wird es mit Gregor Kobel geben. Der junge Schweizer Torhüter wird in der kommenden Saison von der TSG 1899 Hoffenheim an den VfB Stuttgart verliehen. Laut verschiede­nen Medienberi­chten hat er dort den obligatori­schen Medizin-Check schon absolviert.

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