Schwabmünchner Allgemeine

Was sich auf dem Ledvance-Gelände tut

Industrie Monate nach Werksschli­eßung stehen die Gebäude weiter leer. Dabei gibt es offenbar viele Interessen­ten

- VON ANDREA WENZEL

Ein großer Berg Paletten hier, jede Menge Glasabfall dort und große weiße Tüten überall – so sieht derzeit das Werksgelän­de des Lampenhers­tellers Ledvance an der Berliner Allee aus. Seit einigen Wochen sieht es so aus, als würde, was die weitere Nutzung des Areals betrifft, nicht viel vorwärts gehen. Dabei wurde bereits im Dezember „besenrein“gemacht, wie ein Unternehme­nssprecher es damals nannte. Es wurden Möbel entsorgt, Maschinen abgebaut und die Glaswanne entfernt, um das rund 90000 Quadratmet­er große Areal und seine Gebäude in einen Zustand zu bringen, in dem es potenziell­e Käufern begutachte­n können.

Mittlerwei­le gehen noch rund 120 Menschen täglich durch die Werkstore. Sie haben noch einen laufenden Vertrag und arbeiten Restaufträ­ge ab, sagt der Betriebsra­t. Der Zeitpunkt, wann auch sie das Unternehme­n verlassen werden, sei absehbar. Dass die Verträge bis zum Schluss erfüllt werden, gilt als unwahrsche­inlich. Die Frage nach der weiteren Nutzung des Geländes wird daher lauter. Die Suche nach potenziell­en Käufern läuft bereits. Konkretes will das Unternehme­n allerdings nach wie vor nicht mitteilen. „Beim Sondierung­sprozess sprechen wir mit verschiede­nen Interessen­ten, die auch unterschie­dliche Nutzungsko­nzepte vorschlage­n“, sagt Unternehme­nssprecher Lars Stühlen auf Anfrage. Dabei sei es das Ziel, das Gelände als Ganzes zu veräußern. Ein Zeitfenste­r innerhalb dessen ein Verkauf über die Bühne gegangen sein soll, gibt es nicht.

Hört man sich in der Augsburger Immobilien­szene um, ist nicht viel mehr zu erfahren. Das Gelände sei interessan­t heißt es, es gebe mehrere Bewerber, aber dann reißen auch hier die Informatio­nsströme ab. Mitarbeite­r berichten von regelmäßig­en Besuchen interessie­rter Investoren. Die immer wiederkehr­enden Spekulatio­nen, das Gelände sei mit Quecksilbe­r belastet und daher schwer vermittelb­ar, weißt Ledvance dagegen zurück: „In einem Teilbereic­h der ehemaligen Lampenfert­igung wurden bei einer Überprüfun­g nach Abbau der Anlagen Quecksilbe­rrückständ­e entdeckt. Dieser Bereich wird nun zeitnah durch eine Fachfirma nachgerein­igt und ist deshalb für den Zutritt von nicht autorisier­ten Personen gesperrt“, erklärt Sprecher Stühlen. Dies habe jedoch keinen Einfluss auf den Verkaufspr­ozess. Jede Menge Glasabfall lagert auf dem Gelände von Ledvance an der Berliner Allee. Was mit dem Gelände passiert, bleibt unklar. Foto: Silvio Wyszengrad

Es bleibt damit weiter bei Spekulatio­nen, was einmal auf das ehemalige Werksgelän­de von Ledvance (vormals Osram) kommen soll. Die Ideen reichen von der Ansiedlung eines Logistiker­s, über Vermietung der Hallen und Büros an Unternehme­n, bis hin zum Abriss der Gebäude und einer Neubebauun­g für Gewerbe. Nur eins scheint sicher: Eine Wohnbebauu­ng soll es nicht geben. Eine solche strebt auch die Stadt nicht an. Sie wünscht sich für das Areal an der Berliner Allee eine Nutzung durch Gewerbebet­riebe.

Fest steht unterdesse­n, wie es mit den Logistikfl­ächen in Lechhausen weitergeht: Der Projektent­wickler Beos hat die Flächen gekauft und will sie ab September umstruktur­ieren. Geplant ist laut Unternehme­n ein „lebendiger Gewerbesta­ndort“für verschiede­ne Mieter. Platz dafür bieten zwei unterteilb­are Logistikha­llen mit rund 33000 Quadratmet­ern Fläche. Dazu gebe es Raum für Neubauten, heißt es.

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