Der Liederhain schlägt neuen Weg ein
Gesang Langenneufnacher Chor ist für sein Repertoire aus deutschem Liedgut bekannt. Warum er jetzt ein Gospelkonzert gibt
Langenneufnach Der Gesangverein Liederhain ist ein gemischter Chor und besteht seit 1927. Traditionell pflegt er bei weltlichen und kirchlichen Anlässen das deutsche Liedgut. Für moderne Musik wie Musicals, Rock-und Poplieder, Jazz und Schlager war da in der Regel kein Platz. Doch nun betritt der Chor Neuland. Am Sonntag, 30. Juni, präsentieren die Sänger in der Kirche St. Martin in Langenneufnach ein Gospelkonzert. Beginn ist um 17 Uhr.
Dass das Ensemble offen für eine neue musikalische Herausforderung ist, hat mit Katharina Hartl zu tun. Sie ist Nachfolgerin von Chorleiter Gerhard Meier, der im letzten Jahr nach fast einem Vierteljahrhundert den Posten des Chorleiters aufgegeben hatte, aber nach wie vor als Liederhain-Sänger aktiv ist. Der Chor Liederhain Langenneufnach wagt sich an Neues: Erstmals präsentiert er ein Gospelkonzert, rechts die neue Chorleiterin Katharina Hartl. Foto: Werner Schauer
Die 20-jährige Chorleiterin aus Graben, die Musik studiert, animierte die Sangesrunde, offen für Neues zu sein. „Sie hat uns gesagt,
dass im Chor viel Potenzial schlummere und wir uns auf Neues einlassen sollen“, erzählt LiederhainVorsitzende Renate Meier. Zur Motivation sei schließlich Neugierde gekommen.
Die Folge: Katharina Hartl erstellte ein Programm mit Gospelsongs, darunter Lieder wie „Kumbaya My Lord“, „Joshua Fit The Battle Of Jericho“, „Hail Holy Queen“aus dem Film Sister Act und den Gassenhauer „When The Saints Go Marching In“. Arrangiert wurde das komplette Programm bis auf zwei Darbietungen komplett von Katharina Hartl.
Die Klavierbegleitung der Chorstücke übernimmt Theresa Obeser. Darüber hinaus sind bei einer Reihe von Gospelsongs in unterschiedlicher Besetzung Salomo Michelfeit (Saxofon), Michael Hartl (Trompete), Julia Glockner (Cabasa), Monika Bögner (Claves), Katharina Dück (Triangel) und Anton Obermeier (Vibra Slap) zu hören. Die Auswahl der Instrumente zeigt, dass die Chorleiterin Wert auf Percussion und Klanghölzer legt. Durch das Programm führen Julia Glockner und Katharina Dück.
Die Konzertproben, darunter ein Wochenende an Pfingsten, seien anstrengend gewesen, berichtet Renate Meier. „Die Chormitglieder haben sie aber mit viel Begeisterung und Freude bewältigt.“Zudem sei das Ensemble an der Herausforderung gewachsen. „Deutlich war eine Aufbruchsstimmung feststellbar gewesen.“Die schon bisherige gute Gemeinschaft sei unter der neuen Chorleiterin gefestigt worden.
Das Gospelkonzert wertet der Chor allerdings nicht als Weichenstellung zu neuen Ufern. „Es ist etwas Neues“, bilanziert die Vereinsvorsitzende. „Daraus ziehen wir Erfahrungen und schauen gemeinsam, wie es künftig mit einzelnen Projekten weitergeht.“Die Tradition zum deutschen Liedgut stehe nach wie vor im Vordergrund. MITTELNEUFNACH