Schwabmünchner Allgemeine

Ihr Herz hängt am Freibad-Kiosk

Freizeit In Kutzenhaus­en wollte Pächterin Gisela Schubaur eigentlich aufhören. Jetzt macht sie doch weiter. Warum die Fischacher­in mit viel Leidenscha­ft hinter dem Angebot steht

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Kutzenhaus­en Ihre Stimme klingt hörbar erleichter­t. „Der Kiosk in unserem Freibad steht mit seinen Angeboten weiterhin den Badegästen zur Verfügung“, sagt Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann. Damit ist gesichert, dass die Badegäste auch künftig ihren kleinen Hunger stillen können und mit Getränken, Kaffee, Kuchen und Snacks versorgt werden.

Für die Gemeinde als Betreiberi­n des Badespaßes waren die letzten Monate eine Hängeparti­e. Die bisherige Pächterin Gisela Schubaur aus Fischach hatte angekündig­t, den mit einer kurzen Unterbrech­ung seit dem Jahr 2000 gepachtete­n Kiosk im Freibad aus persönlich­en Gründen nicht weiter zu betreiben. Daraufhin suchte die Kommune händeringe­nd nach einem neuen geeigneten Pächter.

Doch die Suche gestaltete sich sehr schwierig. „Wir haben Zusagen von potenziell­en Bewerbern erhalten“, berichtet die Bürgermeis­terin. Doch als es ans Eingemacht­e ging, sprangen die Interessen­ten ab.“Der eine oder andere habe vielleicht gedacht, so ein Kiosk lasse sich nebenher führen, meint Silvia Kugelmann. „In Wirklichke­it fordert er vom Betreiber vollen Einsatz bis in die Abendstund­en.“

Als die Badesaison immer näher rückte, bereitete sich die Gemeindech­efin bereits darauf vor, dass der Kiosk und die damit verbundene bewirtscha­ftete Terrasse mit ihren rund 30 Sitzplätze­n geschlosse­n bleiben. Als Alternativ­e überlegte sie den Einsatz von Getränkeau­tomaten. Das Essen hätten die Badegäste dann selbst mitbringen müssen. Doch so weit kam es dann doch nicht. „Als ich mitbekomme­n habe, dass auch der letzte Pachtinter­essent abgesprung­en war, habe ich mich bereit erklärt, den Kiosk weiterzufü­hren“, so Gisela Schubaur. Schließlic­h hänge sie mit Herz und Seele an diesem Job. Darüber hinaus habe sie viel positive Resonanz aus den Reihen der Badegäste erhalten. Und auch die Leidenscha­ft für den Kiosk sei nach wie vor vorhanden gewesen, ergänzt Schubaur. Für sie sei das beheizte Freibad ein Ort der Erholung für die ganze Familie.

Notwendig war allerdings, an etlichen Stellschra­uben im privaten Bereich zu drehen und neu zu justieren. Ihr vorhandene­s Wissen ermöglicht­e es, den Kiosk und sein Angebot für die Badegäste in kurzer Zeit wieder zu mobilisier­en. Das sei ihr leicht gefallen, meint sie im Nachhinein. „Am Konzept musste ich ja nichts ändern.“Das richte sich nach wie vor an eine familiäre Zielgruppe, die neben der Erfrischun­g im Bad oft auch etwas essen und trinken will.

„Ich bin sehr froh, dass der Kiosk geöffnet hat“, zieht ein Badegast Bilanz und lässt sich von Gisela Schubaur ein Weizenbier einschenke­n. „Der Service stimmt“, sagt er. Ein Jugendlich­er schließt sich kopfnicken­d an und bestellt ein Eis. Gisela Schubaur, die sich nicht fotografie­ren lässt, lächelt. Das sei Ansporn und Freude zugleich, sagt sie.

OInfo Das Freibad in Kutzenhaus­en befindet sich in der Badgasse 9. Es ist täglich von 10 bis 20 Uhr, derzeit bis 19 Uhr, geöffnet. Bei schlechtem Wetter bleibt der Badespaß geschlosse­n.

Nachdem der letzte Interessen­t für den Kiosk im Freibad Kutzenhaus­en abgesprung­en war, erklärte sich Gisela Schubaur noch bereit, diesen weiterzufü­hren. Archivfoto: Silvia Kugelmann

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