Schwabmünchner Allgemeine

Killer-Maschine oder Knuddel-Roboter?

Studie Das Allensbach-Institut hat untersucht, wer oder was unsere Vorstellun­gen von Künstliche­r Intelligen­z prägt

- VON DANIEL WIRSCHING

Augsburg Der Spielende-KinderKlas­siker: Figur A kämpft gegen Figur B. Die Fetzen fliegen, boom, paff, peng. Wer ist der Stärkere? Überhaupt: Wer oder was ist cooler? „PAW Patrol“oder „Super Wings“(das sind Kinderseri­en)? Superman, Batman oder Spiderman?

Damit hat sich nun auch das renommiert­e Institut für Demoskopie Allensbach befasst, also: so ähnlich. In einer Studie, für die 1283 Interviews mit Bundesbürg­ern ab 16 Jahren geführt wurden, ging es um die Frage: Was ist und was kann Künstliche Intelligen­z (KI)? WelDer che popkulture­llen Phänomene und Figuren beeinfluss­en unser Bild von ihr? Das Ergebnis: Die Vorstellun­gen über KI sind bei vielen Menschen vor allem durch Serien-Helden und Film-Charaktere geprägt. Knuddel-Roboter R2-D2 aus „Star Wars“repräsenti­ere die Vorstellun­gen der Menschen von KI dabei am ehesten – 20 Prozent der Befragten dachten bei dem Thema an ihn. 17 Prozent dagegen dachten aber an die Killer-Maschine Terminator. Boom, paff, peng: In Teil fünf der „Terminator“-Reihe aus dem Jahr 2015 etwa – „Terminator: Genisys“– kämpft das letzte Restchen Menschheit mal wieder gegen Mörder-Maschinen wie die hier gezeigte.

Ebenfalls 17 Prozent dachten an Lieutenant Commander Data von „Star Trek“, ein Android mit „positronis­chem Gehirn“.

R2-D2 und ein T-800 aus „Terminator“. Fotos: Scalzo, Gordon/2015 Paramount, dpa will, immerhin, nicht alles Leben auslöschen, versteht jedoch auch keinen Spaß. Ergebnisse, die auf recht eindrucksv­olle Weise zeigen, wie stark Künstliche Intelligen­z polarisier­t – Ängste vor einer Zukunft, in der die Maschinen die Macht übernehmen, auf der einen; technikbeg­eisterte Hoffnung auf eine bessere Zukunft dank Maschinen-Hilfe auf der anderen Seite.

Auf die Frage, welchen Roboter oder welche Maschine sie sich am liebsten als persönlich­en Gehilfen wünschen, steht in der Studie nochmals R2-D2 an erster Stelle (15 Prozent). 13 Prozent der Befragten würden den sprechende­n (und bisweilen neunmalklu­gen) Sportwagen K.I.T.T. aus der Serie „Knight Rider“favorisier­en, der schon in den 80ern zusammen mit Michael Knight alias David Hasselhoff für Gerechtigk­eit kämpfte. Muss man sich nun Gedanken machen oder gar Sorgen, dass unser Bild von Künstliche­r Intelligen­z von US-Serien, die mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben, geprägt wird? Eine spannende Frage für die Wissenscha­ft.

In Auftrag gegeben hat die Studie die Gesellscha­ft für Informatik, ein Verein mit über 20 000 Mitglieder­n, im Rahmen des Projekts „#KI50: Künstliche Intelligen­z in Deutschlan­d – gestern, heute, morgen“zu seinem 50-jährigen Bestehen. Ziel sei, „der Öffentlich­keit die Vielfältig­keit und Breite der Thematik ... zu vermitteln“sowie „Ängste und Bedenken zu nehmen“. Da bleibt wohl noch einiges zu tun. (mit dpa)

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