Warum Wasser für Augsburg so wertvoll ist
An einem heißen Junitag möchte man flapsig sagen: Wasser? Ja! Her damit! Etwas stilvoller: Egal wie die Bewerbung endet, Augsburg hat sich zum Glück und zu Recht mit seiner Wasserwirtschaft um den Titel Unesco-Welterbe beworben. Warum?
Jeder einzelne Schritt hin zur Entscheidung hat ein spannendes und einzigartiges Netz an WasserBesonderheiten ins Rampenlicht gerückt. Bäche im Stadtwald, Prachtbrunnen im Zentrum und Wasserkraftwerke stehen zunächst einmal für sich alleine. Doch die Bewerbung hat sie gebündelt und vielen Menschen einen neuen Blick auf die (eigene) Stadt ermöglicht. Allein das Interesse der Augsburger an den Wassertagen spricht für sich. Was früher alltäglich erschien – Wasser halt – wird im Paket zum Besonderen, das auch weit über die Stadt hinaus strahlen kann. Natürlich ist es eine Wette auf die Zukunft, ob tatsächlich deshalb mehr Touristen kommen. In Naumburg hat es geklappt.
Der dortige Dom ist 2018 in die Welterbe-Liste aufgenommen worden. Seither wurden dort etwa 20 Prozent mehr Gäste gezählt. Klar ist, dass auf Augsburg auch Pflichten zukämen, die über die rund 1,3 Millionen Euro hinausgehen, die für die Bewerbung anfielen. Spätestens hier kann man einwenden: Muss das sein? Reichen nicht Römerstadt, Fuggerstadt, Brechtstadt, ...?
Nein. Man mag es bedauern, dass sich die Stadt nicht mit einem Schlagwort beschreiben und vermarkten lässt. Doch Augsburg hat in seiner langen Geschichte eine Vielzahl an herausragenden Orten, Personen und Schöpfungen gesammelt. Man kann sich kaum beschränken. Die Bewerbung ums Wasser-Welterbe hat ein neues Kapitel zutage gefördert. Es ist zu schade zum Verstecken.