Schwabmünchner Allgemeine

Warum Wasser für Augsburg so wertvoll ist

- mb@augsburger-allgemeine.de VON MARCUS BÜRZLE

An einem heißen Junitag möchte man flapsig sagen: Wasser? Ja! Her damit! Etwas stilvoller: Egal wie die Bewerbung endet, Augsburg hat sich zum Glück und zu Recht mit seiner Wasserwirt­schaft um den Titel Unesco-Welterbe beworben. Warum?

Jeder einzelne Schritt hin zur Entscheidu­ng hat ein spannendes und einzigarti­ges Netz an WasserBeso­nderheiten ins Rampenlich­t gerückt. Bäche im Stadtwald, Prachtbrun­nen im Zentrum und Wasserkraf­twerke stehen zunächst einmal für sich alleine. Doch die Bewerbung hat sie gebündelt und vielen Menschen einen neuen Blick auf die (eigene) Stadt ermöglicht. Allein das Interesse der Augsburger an den Wassertage­n spricht für sich. Was früher alltäglich erschien – Wasser halt – wird im Paket zum Besonderen, das auch weit über die Stadt hinaus strahlen kann. Natürlich ist es eine Wette auf die Zukunft, ob tatsächlic­h deshalb mehr Touristen kommen. In Naumburg hat es geklappt.

Der dortige Dom ist 2018 in die Welterbe-Liste aufgenomme­n worden. Seither wurden dort etwa 20 Prozent mehr Gäste gezählt. Klar ist, dass auf Augsburg auch Pflichten zukämen, die über die rund 1,3 Millionen Euro hinausgehe­n, die für die Bewerbung anfielen. Spätestens hier kann man einwenden: Muss das sein? Reichen nicht Römerstadt, Fuggerstad­t, Brechtstad­t, ...?

Nein. Man mag es bedauern, dass sich die Stadt nicht mit einem Schlagwort beschreibe­n und vermarkten lässt. Doch Augsburg hat in seiner langen Geschichte eine Vielzahl an herausrage­nden Orten, Personen und Schöpfunge­n gesammelt. Man kann sich kaum beschränke­n. Die Bewerbung ums Wasser-Welterbe hat ein neues Kapitel zutage gefördert. Es ist zu schade zum Verstecken.

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