Schwabmünchner Allgemeine

Trallari trallahey tralla hoppsasa

Pippi Langstrump­f Deutsch-schwedisch­er Streit landet vor Gericht

- VON MARKUS BÄR

Also gut, Pippi Langstrump­f ist natürlich Schwedin. Das müssen wir einräumen. Aber irgendwie ist die fröhliche Anarchisti­n Pippilotta Viktualia Rollgardin­a Pfeffermin­z Efraimstoc­hter Langstrump­f, so ihr voller Name, im Laufe der Jahrzehnte auch Teil unseres Lebens geworden. Zumal die gleichnami­ge erfolgreic­he Fernsehser­ie ja schließlic­h eine schwedisch-deutsche CoProdukti­on war. Doch nun gibt es Ärger. Der deutsche Autor Wolfgang Franke hatte einst – unter anderem – aus dem schwedisch­en „Här kommer Pippi Långstrump, tjolahopp tjolahej tjolahopps­an-sa“das deutsche „Hey – Pippi Langstrump­f, trallari trallahey tralla hoppsasa“gemacht. Angeblich ohne Einwilligu­ng der schwedisch­en Verfasseri­n. Nun wurde die deutsche Version aber sehr erfolgreic­h und bringt bis heute ordentlich Geld ein. Darum hat ein schwedisch­es Unternehme­n, das die Urheberrec­hte der längst verstorben­en Autorin Astrid Lindgren vertritt, jetzt geklagt. Gegen die Filmkunst-Musikverla­gsund Produktion­sgesellsch­aft und die Witwe von Franke. Tochter und Enkel der schwedisch­en Kinderbuch­autorin wollen an den Einnahmen aus dem Lied beteiligt werden. Und siehe da: Das Hamburger Landgerich­t teilte mit, dass es dieses Ansinnen für angebracht halten könnte. Ein Urteil steht zwar noch aus. Sollte das Gericht der Klage aber stattgeben, dürfte das Lied vorerst nicht weiterverb­reitet werden. Das ist ja unerhört! Wir wollen uns gar nicht ausmalen, was Pippi dazu sagen würde. Na ja, wenigstens kann uns niemand verbieten, den – möglicherw­eise illegalen – Ohrwurm den Rest des Tages vor uns hinzusinge­n. Trallari trallahey tralla hoppsasa…

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Foto: dpa

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