Züchtungen gegen die Dürre
Bauern wappnen sich für Klimawandel
Schkeuditz Die deutschen Bauern wollen sich mit Züchtungen gegen den Klimawandel wappnen. Dazu sei eine Änderung der europäischen Gentechnik-Gesetze nötig, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied beim Deutschen Bauerntag in Schkeuditz bei Leipzig. Die Pflanzen müssten sowohl mit Trockenheit als auch mit Nässe umgehen können. Außerdem erwartet er eine steuerfreie Risikorücklage für mögliche Ernteausfälle – etwa nach Hitzesommern wie 2018.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) pochte auf die Verantwortung der Verbraucher: „Es ist zu einfach, der Landwirtschaft beim Klimaschutz einseitig den schwarzen Peter zuzuschieben, dabei aber den Steingarten vor der eigenen Haustür zu vergessen.“
Der Bauernpräsident hob hervor, dass Landwirte mit insgesamt 230 000 Kilometer langen Blühstreifen am Rand von Feldern entscheidend zur Artenvielfalt beitragen.
Die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Düngebeschränkungen zum Schutz des Grundwassers kritisiert der Bauernverband. Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof Recht bekommen. Sie verlangt nun zusätzliche Dünge-Beschränkungen. Würden Zwischenfrüchte nicht gedüngt, bildeten sie weniger Wurzeln aus, warnte der Bauernpräsident. Das könne ebenfalls zu einem höheren Nitratgehalt im Boden führen, sagte Rukwied. Er hoffe auf „mehr Sachverstand“der Regierung bei der Ausarbeitung der Ackerbaustrategie, die das Landwirtschaftsministerium im Herbst vorlegen will. (dpa)