Hektik im Haus
Pets 2 Hund Max und Häschen Snowball landen in einem chaotischen Streichelzoo
Die erste „Pets“-Animation über das „geheime Leben der Haustiere“war 2016 ein tierischer Erfolg, der mehr als 800 Millionen Dollar einspielte. Die Fortsetzung ist nur ein hyperaktives digitales Wollknäuel im Hamsterrad. Hündchen Max, der Held von „Pets“, ist diesmal voll mit Kindererziehung beschäftigt, denn seine New Yorker Familie hat Nachwuchs bekommen. Und wie die Helikopter-Eltern ist der Hund übervorsichtig und voll nervig. Derweil ist Haus-Häschen Snowball von der Etage drunter als Möchtegern-Superheld mit der Rettung eines weißen Tigers aus dem Zirkus überfordert. Und die benachbarte Spitz-Dame wird zur Katze umerzogen, um einen Lieblings-Quietscheball aus dem Horror-Apartment voller Katzen zu retten.
„Pets 2“wirkt überfüllt und so chaotisch, als hätten die Autoren während der Fertigstellung noch vergebens nach einer Geschichte gesucht. Zwar gibt es oft nette bis witzige Ideen wie der Karatekampf zwischen Kaninchen und Äffchen. Doch insgesamt ist der digitale Streichelzoo so überzogen wie das Wartezimmer beim Tier-Psychologen. Wobei diese Sammlung wahnsinniger Viecher noch einen der spaßigsten Momente des Films bietet.
Immerhin erzeugt der Wechsel auf die vierbeinige Perspektive weiter tierischen Witz, aber der wirkt öfter erzwungen und krampfhaft. Ansonsten ist es mit vielen neurotischen Tierchen und bösen Wölfen ein dauernd hektischer, optischer Krach. Was will der Film hinter dem nervigen Chaos vermitteln? Wie in Sesamstraßen-Lerneinheiten wird ein Bauernhof entdeckt, wobei auch das gesündere Landleben einen Wahnsinnigen bereithält, diesmal in Form eines Truthahns. Ein FührerHund gibt dort das Vorbild für das verweichlichte Stadtwesen Max und wirkt autoritär wie aus dem letzten Jahrhundert.
Pets 2 (1 Std. 26 Min.), Animationsfilm, USA 2019
Wertung ★★✩✩✩