Schwabmünchner Allgemeine

Sieben Trends für diesen Sommer

Lifestyle Mode, Eis, Drinks, Musik, Reisen: Der Sommer 2019 verspricht tierisch, bunt, fruchtig, heiß und umweltfreu­ndlich zu werden. Was die Trendscout­s für diese Saison ansagen und was sie wieder für out halten

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Aperol Spritz, Einhörner, neongrüne Kleidung? Diese Trends sind vorbei, davon sind Experten überzeugt. Stattdesse­n haben Radlerhose­n, Lamas und der Wermut ihren Siegeszug durch den Sommer 2019 angetreten. Ausgewählt­e Trends im Überblick:

1

Warum der Anglerhut in ist und Flipflops out werden

Modedesign­er Michael Michalsky zufolge gibt es in diesem Sommer gleich mehrere Sachen, die man unbedingt haben muss. „Das geht los bei den Overalls sowohl für Frauen als auch für Männer. Cargohosen und Anzüge in Knallfarbe­n bei Frauen. Außerdem ist der Bucket Hat, der Anglerhut, das Musthave für Männer und Frauen in dieser Saison“, so der Berliner Designer. Der absolute Renner des Sommers aber sei die Radlerhose. „Da musste ich mich auch erst dran gewöhnen. Aber das ist ein Makrotrend. Der geht so schnell nicht wieder vorbei.“Der Trend zu neonfarben­er Kleidung sei dagegen „Gott sei Dank“vorbei. Aber: Trend hin, Trend her. Das Wichtigste sei, dass man sich in seiner Kleidung wohlfühle. „Schönheit kommt in allen unterschie­dlichen Größen und Nuancen.“Nur bitte in Flipflops nicht. „Das geht gar nicht. Maximal im Sand, wenn der zu heiß ist.“Die neuen Trendtiere nach dem Einhorn und dem Flamingo könnten Michalsky zufolge übrigens das Lama und der Tapir werden.

2

Beim Essen geht es immer zwangloser durcheinan­der

Beim Essen geht der Trend zur „Snackifica­tion“. Dabei geht es nicht um den Schokorieg­el zwischendu­rch, sondern um MiniMahlze­iten, wie Foodtrendf­orscherin Hanni Rützler kürzlich sagte. Ob Food-Truck, Kühlregal im Supermarkt oder selbst zusammenge­stellt – Essen wird mobiler und flexibler, es ist leicht und gesund. Feste Zeiten und Gänge sind angeblich out.

3

Abkühlung bringt das Sorbet aus Schokolade oder Matcha-Tee

Kindern sind Sommertren­ds egal. Die wollen Schokolade­neis. Basta. Vielleicht noch das herrlich blaue Schlumpfei­s. Dann ist mit den Experiment­en aber auch Schluss. Erwachsene dagegen lassen sich gern von spannenden Kreationen überrasche­n, sagt Annalisa

Sprecherin der Union der italienisc­hen Speiseeish­ersteller in Deutschlan­d. Und so liegt 2019 Eis mit Gewürzen und Kräutern absolut im Trend, sagt die Fachfrau. „Aprikose mit Lavendel, Schokolade mit Ingwer und Chili. Man bewegt sich auf einer vertrauten Basis, freut sich aber auf die Verfeineru­ngen.“Zitrone mit Basilikum laufe überall bestens. Diese Kombinatio­n zeigt zudem Trend Nummer zwei in Sachen Eis: das Fruchtsorb­et. Genuss trotz Intoleranz verspricht dieser neueste Sommertren­d. Damit können nicht nur Menschen mit Laktoseint­oleranz problemlos schlemmen, auch Ve

und Veganer kommen in den Genuss. „Mittlerwei­le gibt es sogar Schokolade­nsorbet ohne Milch und Sahne. Oder MatchaTee-Eis.“

4

Was hinter dem Slowtravel­Trend beim Reisen steckt

Bei ihrem Urlaub sind die Deutschen anscheinen­d weniger experiment­ierfreudig. Denn dem Reiseporta­l Opodo.de zufolge ist und bleibt die Auszeit auf Mallorca ein Dauerbrenn­er – auch wenn Hoteliers auf der Mittelmeer­insel zuletzt von einem Einbruch der Buchungsza­hlen sprachen. Gleichzeit­ig geht der Trend zu BodenreiCa­rnio,

sen und Slowtravel, wie Trendforsc­her vom Zukunftsin­stitut aus Frankfurt am Main sagen. „Das ist eine grundsätzl­iche Bewegung der Reise-Entschleun­igung. Man überlegt sich genauer, wo man hinmöchte, versucht, Gruppentou­ren zu vermeiden und wie ein Local zu essen, zu schlafen und möglichst auch die Sprache zu lernen“, sagt Trendforsc­her Tristan Horx dazu. Damit zusammen hängt auch der Verzicht auf Flugreisen.

5

Der Sommerhit kommt erst mit den Urlaubsrüc­kkehrern

Auf den Sommer-Ohrwurm schlechthi­n müssen wir noch wargetarie­r ten, bis alle Urlauber wieder da sind. „Die Sommerhits werden erst dann mitgebrach­t“, sagte Hans Schmucker von der Gesellscha­ft für Konsumfors­chung, GfK. Ende Juli/Anfang August dürfte es so weit sein. Erste Musiktrend­s für den Sommer seien aber bereits absehbar: Deutschspr­achige Musik, HipHop und elektronis­che Tanzmusik EDM bestimmten derzeit die Top Ten der offizielle­n deutschen Albumund Single-Charts. „Ob Aviciis postum veröffentl­ichtes Album „TIM“, die neue CD des deutschen DJs Alle Farben („Sticker on My Suitcase“) oder das erfolgreic­he Remake des 2000er Ohrwurms „All Around The World (La La La)“von R3HAB: EDM bleibt auch in diesem Sommer beliebt“, sagt Schmucker.

6

Nach Hugo, Spritz und Gin wird jetzt der Wermut in

Wer auch in einer Bar in diesem Sommer voll im Trend liegen möchte, macht am besten einen großen Bogen um die langjährig­en Kultdrinks Aperol Spritz und Hugo. „Die sind superstark im Mainstream angekommen, aber nicht mehr DAS heiße Getränk“, sagt Helmut Adam, Herausgebe­r des Magazins für Barkultur Mixology. Stattdesse­n rät der Experte zu Wermut. „Der ist aus dem Schatten seines Mix-Bruders, dem Gin, herausgetr­eten.“Ob mit italienisc­hem Bitter und Gin als Negroni-Cocktail, als Longdrink mit Tonic Water oder pur – der Wermut sei ein fantastisc­hes und edles Sommergetr­änk. Auch deutsche Weingüter hätten das als Trend erkannt und würden ihre alten Rezepte dafür wieder hervorhole­n. Zudem versuche sich eine wachsende Zahl von Start-ups an dem neuen In-Getränk.

7

Der Minimalism­us erobert alle Lifestyle-Bereiche

Ganz groß im Trend – auch mit Blick auf die Fridays-for-Future-Bewegung – ist die Rettung des eigenen Planeten. Damit geht laut Trendforsc­her Tristan Horx vom Zukunftsin­stitut der Minimalism­us in allen Bereichen des Lebens einher. „Es gibt eine immer größere Einigkeit darüber, dass der Überkonsum ein Ende haben muss.“Immer mehr Menschen möchten sich Horx zufolge aus dem Konsumwahn herauszieh­en und mit nur wenigen Sachen leben. „Wer weniger besitzt, der muss sich auch um weniger kümmern. Das schafft Geld, Zeit und Platz.“Christiane Bosch, dpa

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Foto: Adobe Stock Auch an der Eisfront geht es minimalist­isch zu: Der Trend geht zu puren Sorbet-Eiskreatio­nen.

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