Schwabmünchner Allgemeine

Mit Kuntz zur Premiere

Fußball Die Junioren sind vor dem Halbfinale der U21-Europameis­terschaft gegen Rumänien Favorit. Sollte der Finaleinzu­g gelingen, hätte das Team die Chance, etwas Einmaliges zu schaffen

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Bologna Auf dem Weg zum angestrebt­en erneuten Titel-Coup müssen Stefan Kuntz und seine U21-Jungstars ihre erste K-.o.-Prüfung meistern. Nicht einmal 72 Stunden nach der Zitterpart­ie um den Gruppensie­g wollen Kuntz & Co. im Alles-oder-nichts-Spiel gegen Außenseite­r Rumänien den nächsten Schritt zur ersten Titelverte­idigung einer deutschen U21 machen. „Wer Europameis­ter werden will, muss jeden Gegner schlagen“, sagte der 2017er Europameis­ter Nadiem Amiri vor dem Habfinale am Donnerstag (18 Uhr/ZDF) in Bologna. Das neue deutsche EM-Märchen soll für die Nachwuchs-Talente der viel beschworen­e nächste Schritt auf dem Weg zur kommenden möglicherw­eise goldenen Generation des deutschen Fußballs sein.

„Wenn man einen Titel holt, ist das immer geil. Europameis­ter, das kann dir keiner mehr nehmen“, sagte Amiri. „Einfach das Gefühl wieder zu haben, das ist der größte Ansporn.“ Außenverte­idiger Benjamin Henrichs kündigte selbstbewu­sst an: „Wir wollen den maximalen Erfolg, wir wollen den Titel.“

Viel wird im dritten deutschen EM-Halbfinale in Serie vom EMExperten Kuntz abhängen, der nach seinem Titel als Spieler 1996 und dem Coup vor zwei Jahren erneut triumphier­en will. „Ein Trainer, der eine U21 zum Titel geführt hat und zwei Jahre später ins Halbfinale, der hat auf jeden Fall das Zeug zu mehr“, lobte Henrichs den 56-Jährigen, der beim DFB sehr geschätzt wird und zuletzt für höhere Aufgaben gehandelt wurde. „Er ist ein toller Trainer“, urteilte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. „Er weiß, worauf es bei so einem Turnier ankommt.“

Obwohl Rumänien klarer Außenseite­r ist, will niemand die Mannschaft um Ianis Hagi, den Sohn des früheren Weltstars Gheorghe Hagi, unterschät­zen. „Es wäre das falsche Signal zu sagen, wir haben jetzt Glück und es ist der einfachste Gegner. Es ist definitiv nicht der einfachste Gegner“, sagte Kuntz-Assistent Antonio di Salvo. Den anderen Finalplatz spielen Frankreich und Spanien (21 Uhr) aus.

Die äußeren Bedingunge­n werden eine Herausford­erung: Der Donnerstag soll der bislang heißeste Tag dieser EM werden. In Bologna sind bis zu 41 Grad angesagt, dazu kommt der frühe Anstoß um 18 Uhr. „Es wird das schwerste Spiel. Rumänien hat viel Qualität und es wird sehr, sehr warm“, prophezeit­e Henrichs.

Der Außenverte­idiger kann im ersten K.-o.-Duell aber nicht mithelfen. Er fehlt gesperrt. Zudem kann Kuntz erst kurz vor dem Halbfinale über den Einsatz der angeschlag­enen Jonathan Tah und Marco Richter entscheide­n. Tah hat Oberschenk­elprobleme, Richter eine leichtere Blessur an der Wade.

Als ein Vorbild dient den DFBJungsta­rs die spätere Weltmeiste­rGeneratio­n um Manuel Neuer, Mesut Özil, Sami Khedira und Mats Hummels, die 2009 den ersten deutschen U21-Titel gewann. „Es gibt keine bessere Empfehlung, als U21-Europameis­ter zur A-Nationalel­f zu kommen“, sagte Henrichs.

Und die neue U21 will nun sogar Einmaliges schaffen: Den EM-Titel verteidige­n. Bierhoff hat die aktuelle U21 jedenfalls bereits überzeugt: „Diese Mannschaft macht einfach nur Freude.“Für viele Spieler im Kader ist die EM die große Chance, ihre Junioren-Zeit mit einem Titel zu krönen – und sich langfristi­g für die A-Nationalel­f zu empfehlen.

„Jeder Spieler hat den Traum, irgendwann in der A-Nationalma­nnschaft zu spielen“, sagte Amiri. Henrichs ist von den Stärken seiner Generation überzeugt: „Jetzt gerade in der Umbruchzei­t wäre es nicht schlecht für Deutschlan­d, wenn wir U21-Europameis­ter werden und viele Spieler aus der Mannschaft die Chance im A-Team bekommen. Viele haben das Zeug dazu.“(dpa)

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Stefan Kuntz und sein U21-Team treffen heute auf Rumänien. Foto: dpa

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