Die Anwohner haben ein Danke verdient
Man muss die Sommernächte nicht lieben. So wie sie im Alltag manchen einfach zu heiß sind, so können sie einem auch als Fest zu groß und zu laut sein. Dann geht man einfach nicht hin. Doch was machen Anwohner?
Sie können nicht flüchten. Drei Tage und vor allem Nächte lang gehören Menschenmassen, Lärm und Müll zu ihrem Leben. Hinzu kommen drei Aufbautage, der Abbau und die manchmal so lästigen Taschenkontrollen. Die Augsburger Sommernächte haben eine Größe erreicht, die tatsächlich einschneidend ist für das Leben in der Stadt. Also, weg damit?
Nein, das ist nicht der Punkt. Besser ist ein Dankeschön an die Anwohner. Der Hinweis, ihr lebt ja in der Innenstadt, gleicht nämlich nicht alles aus. Einige zufällig befragte Menschen aus der Maxstraße und der Umgebung klagen auch gar nicht über das Fest und seine Folgen. Aber trotzdem gehört es sich, nie zu vergessen, dass die Innenstadt kein Vergnügungspark ist, sondern ein Ort, an dem Menschen leben.
Wenn die Stadt ihr großes Fest feiert und damit tausende Menschen anzieht und begeistert, ist das das eine: eine geplante Veranstaltung mit Anfang und Ende, die Augsburg gut zu Gesicht steht. Etwas anderes sind der alltägliche Lärm und Dreck. Muss man tatsächlich sein schickes Auto lautstark auf der Prachtmeile präsentieren? Muss man laut schreiend durch die Straßen ziehen. Und muss man mit seinen Hinterlassenschaften die Stadt vermüllen? In allen Fällen gibt es nur eine Antwort.
Wer die Geduld der Menschen in der Innenstadt belohnen will, kann das also jederzeit machen. Vom Partygänger bis zum Stadtrat – jeder hat die Chance dazu.