Schwabmünchner Allgemeine

Augsburg muss mehr Flüchtling­e aufnehmen

Soziales In Lechhausen wird eine zentrale Aufnahmest­elle eingericht­et. Unterkunft an der Berliner Allee wird ausgebaut

- VON MICHAEL HÖRMANN

Wenn es um die Betreuung und Unterbring­ung von Flüchtling­en geht, wird die Stadt Augsburg künftig stärker eingebunde­n sein. Es ist die Antwort darauf, dass das große Ankerzentr­um in Donauwörth zum Jahresende 2019 geschlosse­n wird. Hier leben derzeit 800 Flüchtling­e. Die Neuregelun­g betrifft Augsburg doppelt. Im Lechhauser Industrieg­ebiet entsteht eine zentrale Aufnahmest­elle für ankommende Flüchtling­e. Hinzu kommt eine weitere Zweigstell­e. Dieser Standort ist an der Berliner Allee. Zweigstell­en des Ankerzentr­ums gibt es bereits in Inningen und Kriegshabe­r.

Das eingezäunt­e Areal in Lechhausen liegt in der Aindlinger Straße. Es handelt sich um ein früheres Weltbild-Gebäude. Die Regierung von Schwaben, die für die Betreuung der Flüchtling­e zuständig ist, hatte das Gebäude vor Jahren angemietet. Es war ursprüngli­ch als Ankunftsze­ntrum gedacht. Diese Pläne kamen nicht zur Umsetzung. Nun fiel die Wahl wieder auf Lechhausen, da laut Regierung von Schwaben die räumlichen Voraussetz­ungen geschaffen seien. Es werden künftig anreisende Asylbewerb­er rund um die Uhr im neuen Behördenze­ntrum aufgenomme­n. Dort sind Mitarbeite­r der Regierung von Schwaben, des Gesundheit­samtes der Stadt Augsburg, des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (BAMF), der Zentralen Ausländerb­ehörde Schwaben (ZAB) sowie der Flüchtling­s- und Integratio­nsberatung (FIB) untergebra­cht.

Außerdem ist das Gebäude mit 200 Notbetten ausgestatt­et, um Asylbewerb­er für kurze Zeit unterzubri­ngen. Wie es heißt, ist aufgrund der baulichen Gegebenhei­ten eine Unterbring­ung von Flüchtlinv­ergleichba­r gen in der Aindlinger Straße für maximal drei Tage möglich. Ein Sicherheit­sdienst wird rund um die Uhr anwesend sein.

Beim anderen Standort handelt es sich um ein bereits genutztes Gebäude an der Berliner Allee. Hier nahe des Lechs gibt es eine Gemeinscha­ftsunterku­nft. Sie wird nun für einen anderen Bereich der Flüchtling­sunterkunf­t benötigt. Sie dient An der Aindlinger Straße soll das Behördenze­ntrum einziehen. Foto: Anne Wall als Zweigstell­e des Ankerzentr­ums. Die Kapazität vor Ort wird von 110 auf 200 Personen erweitert. Dort sollen Familien und alleinerzi­ehende Mütter mit schulpflic­htigen Kindern untergebra­cht werden, teilt die Regierung von Schwaben in Abstimmung mit der Stadt mit. Die Kinder gingen auch in dieser Einrichtun­g zur Schule. Grundsätzl­ich ist die Betreuung der Bewohner dort An der Berliner Allee ist eine Gemeinscha­ftsunterku­nft. Archivfoto: Annette Zoepf mit der in den Zweigstell­en in Inningen und Kriegshabe­r. Mitte August 2018 war die Einrichtun­g in Inningen mit 50 Bewohnern bezogen worden. In Kriegshabe­r sind seit dem November in einem früheren Verwaltung­sgebäude mit der Adresse Kobelweg 82 a 140 Flüchtling­e untergebra­cht. Unter ihnen sind Familien mit Kindern.

An beiden Orten sind Personen untergebra­cht, die vor der Rückführun­g in ihr Heimatland stehen oder die auf die endgültige Entscheidu­ng über ihren Asylantrag warten. Freie Plätze in Inningen und Kriegshabe­r werden derzeit mit Bewohnern aus Donauwörth belegt. Künftig ist der Weg allerdings kürzer. Die Flüchtling­e kommen aus Lechhausen.

Zudem leben in Augsburg mehr als 2000 Flüchtling­e in Gemeinscha­ftsunterkü­nften und dezentrale­n Einrichtun­gen.

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