Schwabmünchner Allgemeine

Was macht das Stauden-Känguru

Stauden-Känguru Seit Mitte Mai hat das Tier keiner mehr gesehen. Möglicherw­eise versteckt sich das Bennett-Wallaby im dichten Wald

- VON NORBERT STAUB

Das Stauden-Känguru Knicksy lässt sich seit einiger Zeit nicht mehr blicken. Wo es stecken könnte, lesen Sie auf

Erkhausen Angang Mai war die Region im Känguru-Fieber. Das Bennett-Wallaby Knicksy war vom Kaindlhof in Erkhausen (Gemeinde Scherstett­en) ausgebüxt. Videos und Bilder machten die Runde, und auch bei uns meldeten sich Menschen, die das Känguru in den Stauden gesehen haben.

Doch seit Mitte Mai hört man nichts mehr von Knicksy, dessen Name von einem Knick im Schwanz herrührt. Jäger Georg Wiedemann, der Tage zuvor das Tier immer wieder mal gesehen hatte, hat ebenso wie die Schwabmünc­hner Polizei nichts mehr von Knicksy gehört oder gesehen. „Die letzte Mitteilung einer Sichtung stammt vom 9. Mai. Da wurde das Känguru zwischen Münster und Walkertsho­fen gesichtet. Seither haben wir nichts mehr von ihm gehört“, sagte ein Polizeispr­echer. Wenigstens hat sich die der Polizei, dass das Känguru überfahren worden sein könnte, nicht bewahrheit­et.

Doch Besitzer Thomas Kaindl, von dessen Hof das Tier Ende April durch einen kaputten Zaun ausgebüxt war, gibt die Hoffnung nicht auf: „Wir hoffen doch sehr, dass wir Knicksy wieder zurückbeko­mmen“, so der Besitzer des Kaindlhofs, auf dem das Känguru neben Lamas und Eseln zu den AttraktioB­efürchtung nen zählte. Er glaubt, dass sich Knicksy tief in den Wald zurückgezo­gen hat, um Ruhe vor Spaziergän­gern, Joggern oder Radlern zu haben.

„Wenn er sich im undurchdri­nglichen Wald aufhält, dann sieht ihn natürlich keiner mehr. Die Sichtungen waren ja meist auf offenem Gelände“, so der gelernte Tierpflege­r Thomas Kaindl.

Das Nahrungsan­gebot für das Känguru sei zurzeit sehr üppig, sodass es für Knicksy gar keine Veranlassu­ng gebe, aus dem dichten Wald zu kommen. „Die Wiesen sind saftig und grün, da findet er genug zu fressen.“Das freut den Besitzer des Kandlhofs natürlich – aber es erschwert auch die Suche. „Wenn er hungrig wäre, könnten wir ihn mit Futter anlocken und so mit etwas Glück einfangen. Aber das ist im Moment schwierig.“

Kaindl hat aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Knicksy doch wieder zurückzube­kommen: „Im Winter, wenn der Wald nicht mehr so dicht und begrünt ist, können wir Knicksy vielleicht eher sehen. Und dann gibt es auch nicht mehr so viel Futter, sodass wir ihn vielleicht wieder zurückbeko­mmen. Wir vermissen ihn schon sehr.“

Eine andere Möglichkei­t ist, dass sich das Känguru gar nicht mehr in den Stauden-Wäldern herumtreib­t. „Kängurus sind nicht standorttr­eu. Und wenn Knicksy gut genährt ist, kann er am Tag schon ein paar Kilometer zurücklege­n“, so Kaindl: „Ich glaube aber eher, dass er noch in der Gegend ist.“

Eigentlich sollte Knicksy dieser Tage einen Partner bekommen, nachdem das zweite Känguru auf dem Kaindlhof gestorben war. „Wir waren schon auf der Suche, aber das hat sich ja leider erst einmal erledigt“, sagt Thomas Kaindl. Statt zweier Kängurus hat er nun gar keines.

 ??  ?? Anfang Mai ist dem Waldarbeit­er Peter Rieger in den südlichen Stauden ein Känguru vor das Auto – und die Kamera – gehüpft. Foto: Peter Rieger
Anfang Mai ist dem Waldarbeit­er Peter Rieger in den südlichen Stauden ein Känguru vor das Auto – und die Kamera – gehüpft. Foto: Peter Rieger

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