Schwabmünchner Allgemeine

Und wieder ein bisserl teurer

Oktoberfes­t Der Streit um den Bierpreis auf der Münchner Wiesn ist seit jeher ein Politikum. Nun soll hinter verschloss­enen Türen sogar über eine Nullrunde diskutiert worden sein

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München Das Bier auf dem Oktoberfes­t wird auch dieses Jahr teurer. Die Maß kostet bis zu 11,80 Euro, das sind 30 Cent mehr als der Höchstprei­s des Vorjahres. Durchschni­ttlich steigt der Bierpreis um 3,11 Prozent, wie das Referat für Wirtschaft und Arbeit am Freitag mitteilte.

Medienberi­chten zufolge soll der neue Wiesnchef Clemens Baumgärtne­r (CSU) in diesem Jahr hinter verschloss­enen Türen versucht haben, die Wirte zum Einfrieren des Bierpreise­s zu bewegen. Schließlic­h bleibt auch die Umsatzpach­t auf Vorjahresn­iveau. Schon Baumgärtne­rs Vorgänger Josef Schmid (CSU) war mit dem Plan zu einer Deckelung des Bierpreise­s abgeblitzt. Er hatte 2017 vorgeschla­gen, den Preis für die Maß für drei Jahre bei 10,70 Euro zu deckeln, war mit dem Vorstoß aber im Stadtrat gescheiter­t.

Die Wiesnwirte begründete­n die diesjährig­en Preiserhöh­ungen mit steigenden Kosten für Personal, Dienstleis­tungen und auch Nachhaltig­keit. Die Wirte legten Wert auf regionale Produkte und Ökostrom, erläuterte­n die beiden Wirtesprec­her Peter Inselkamme­r und Christian Schottenha­mel. „Wir sind überzeugt, dass wir für ein so großes Volksfest wie die Wiesn in Sachen Nachhaltig­keit immer besser werden müssen“, sagte Schottenha­mel. Es sei schon einiges erreicht, aber es sei auch noch ein gutes Stück Weg zu gehen. Das koste Geld

– und das schlage sich teilweise auch im Bierpreis nieder. „Alles in allem sind die Maßpreise heuer in einem erträglich­en Maß gestiegen“, fand Inselkamme­r.

Im vergangene­n Jahr war der Bierpreis stärker als üblich gestiegen, der Spitzenpre­is lag 55 Cent höher als im Vorjahr. Als Grund führten die Wirte die im Vorjahr kräftig gestiegene Umsatzpach­t an, mit der die Stadt München sie an den hohen Kosten für die Sicherheit­svorkehrun­gen beteiligt. Die Umsatzpach­t war 2017 eingeführt Foto: Leonhardt, dpa worden und bedeutet für die Wirte erhebliche Mehrkosten gegenüber der früheren Standgebüh­r.

Die Getränkepr­eise werden nicht von der Stadt festgelegt. Sie prüft als Veranstalt­erin nur, ob die von den Wirten geplanten Preise angemessen sind, und vergleicht sie dazu mit Preisen der Gastronomi­ebetriebe im Stadtgebie­t. Unter 10,80 Euro ist die Maß in diesem Jahr demnach nicht mehr zu haben. Wer Wasser trinkt, kommt meist nur geringfügi­g billiger weg. Der Liter kostet mindestens 7,50 Euro, der Durchschni­ttspreis liegt bei 8,87 Euro. Im gehobenen Ambiente des Weinzeltes, wo kein Bier im Maßkrug ausgeschen­kt wird, kostet der Liter Wasser sogar mehr als anderswo das Bier: zwölf Euro. Für Biertrinke­r gibt es im Weinzelt nur Weißbier, das allerdings mit 15,90 pro Liter noch etwas teurer ist. (dpa)

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