Schwabmünchner Allgemeine

Läuft es jetzt wie geschmiert?

Marketing Der Ulmer Öl-Hersteller Liqui Moly hat die Namensrech­te an der Handball-Bundesliga erworben

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Ulm Liqui Moly spielt jetzt in einer eigenen Liga. Der Ulmer Öl- und Schmiermit­telherstel­ler hat die Namensrech­te an der Handballbu­ndesliga erworben. Das Logo wird auf den Trikotärme­ln aller Spieler der 18 Klubs und zudem bei allen 306 Saisonspie­len auf TV-relevanten Werbefläch­en in jeder Spielstätt­e zu sehen sein.

Wie viel sich die Ulmer Firma das Engagement kosten lässt, will Chef Ernst Prost nicht verraten. Doch das Preis-Leistungsv­erhältnis sei tadellos. Warum sich das Ulmer Unternehme­n Grenzen hinaus in anderen Ländern verfolgt.

Ernst Prost persönlich hat mit Handball nicht viel am Hut. Aktiv war der aus Neuburg an der Donau stammende Unternehme­r im Fußball unterwegs. Ihm egal. „Bei unseren Aktivitäte­n geht es nicht darum, ob eine Sportart im Hause Zuspruch findet“, sagt Prost. Präsent sein bedeute, gesehen werden, vor Ort aber vor allem bei live Übertragun­gen und in Medien. „Also geht es schlichtwe­g um Werbung. Werbung für unsere Marke, Werbung für unsere Produkte“, sagt Prost. Sponsoring sei im Grunde ein ganz triviales Marketingi­nstrument. „Und es funktionie­rt.“Im LiquiMoly Marketingm­ix rangiere das Sponsoring neben klassische­r Werbung und Verkaufsfö­rderung gleichauf.

„Als Nebeneffek­t der guten Tat sehen wir durch Sportspons­oring natürlich auch die Förderung des Sports schlechthi­n.“Das Engagement im Handball bezeichnet Prost als Leuchtturm­projekt der nächsten Jahre im gesamten Sponsoring­konzept außerhalb des Motorsport­s. Jedes Jahr investiere Liqui Moly „Millionen von Euro“in Sponsoring.

Nicht nur beim Handball. Im Motorsport sponsort Liqui Moly von der Formel 1 über Moto 2 bis hin zur Weltmeiste­rschaft in der Superbike-Klasse Liqui Moly war auch bisher in den Stadien zu sehen. Der Schmiersto­ffspeziali­st hat nun die Namensrech­te an der höchsten Spielklass­e erworben. Foto: Sascha Klahn zahlreiche Sparten. Im Basketball prangt das Logo unter anderem bei den Chicago Bulls und auch im Winterspor­t – von US-Eishockey bis Vierschanz­entournee – sind die Ulmer am Start.

Das Namensspon­soring einer ganzen Liga biete dem Unternehme­n nun ganz neue Möglichkei­ten: Kunden in ganz Deutschlan­d mit „Incentives“– also Erlebnisge­schenken – zu belohnen. Beim Sponsoring eines einzigen Vereines wäre das nicht der Fall. Der Kreis zwischen Sponsoring, Umsätzen und Erträgen schließe sich bei Liqui Moly, wie Prost betont. Die Kasse ist gut gefüllt: Auch im ersten Jahr unter dem Dach der Würth-Gruppe verbucht Liqui Moly im vergangene­n Jahr mit 544 Millionen Euro einen Rekordumsa­tz.

Erstmals sportlich in Szene gesetzt wird das Namensrech­t von Liqui Moly am 17./18. August in der ersten Runde im DHB-Pokal. Am 21. August spielen der deutsche Meister SG Flensburg-Handewitt und Pokalsiege­r THW Kiel um die Super Cup-Trophäe. Bereits am nächsten Tag startet die „Liqui Moly Handball-Bundesliga“in ihre erste Saison.

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