Schwabmünchner Allgemeine

Transfers made in Vietnam

FCA Manager Stefan Reuter schloss während seines Urlaubes in Südostasie­n einige Verpflicht­ungen ab. Martin Hinteregge­r erwartet er kommende Woche zum Training

- VON ROBERT GÖTZ UND WOLFGANG LANGNER

Stefan Reuter hat in den vergangene­n Wochen viel von der Welt gesehen und auch etwas für die kulturelle Bildung getan. „Meine Lebensgefä­hrtin und ich waren 14 Tage in Vietnam und in Kambodscha unterwegs. Vormittags haben wir viel besichtigt oder waren am Pool oder Meer“, erzählt Reuter. Doch für den Manager des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg war es eben nur ein „halber Urlaub“. „Nach dem Mittagesse­n habe ich dann die Frau verabschie­det. Ich habe ihr gesagt, sie soll ein gutes Buch lesen oder an den Strand gehen“, am Rande der Trikotpräs­entation auf den Augsburger Sommernäch­ten.

Denn an den Nachmittag­en beschäftig­te sich der FCA-Manager – mit Fußball. Denn dann war es in Deutschlan­d bei fünf Stunden Zeitversch­iebung früher Vormittag und Reuter konnte einige Transfers made in Vietnam und Kambodscha einfädeln. Schließlic­h ist in der Sportart Nummer eins derzeit die Transferph­ase. Im Grunde genommen die wichtigste Zeit für Vereinsver­antwortlic­he in den Profiklubs. „Wir führten dann sehr viele Gespräche“, so Reuter, bei denen es natürlich um etwaige Neuzugänge oder auch Abgänge geht. Die Kommunikat­ion findet dann oft per Skype statt. Reuter lächelt, wenn man ihn darauf anspricht: „Auch wenn die Hotels damit werben, dass sie eine gute Internetve­rbindung haben, dann trifft das nicht immer zu. Das ist in diesen Ländern nicht immer der Fall, und das erschwert die Situation. Aber ich denke, wir haben es ganz gut hinbekomme­n.“

Die Resultate lieferte Reuter und der Verein vor kurzem ab. Mit Iago (Internacio­nal Porto Alegre), Florian Niederlech­ner (SC Freiburg), Ruben Vargas (FC Luzern), Noah Sarenren Bazee (Hannover 96) „WIR DER FCA“ist das neue Motto des Bundesligi­sten. Manager Stefan Reuter trug das T-Shirt bei der Trikot-Präsentati­on am Donnerstag. Foto: Christian Kolbert

Pedersen (FC Nordsjaell­and) und Marvin Friedrich (wurde von Union Berlin zurückgeka­uft).

„Wir sind schon sehr weit mit den Planungen. Alles Weitere ist jetzt nur noch punktuell“, sagt der Manager. Involviert in diese Gespräche war natürlich auch der neue Kaderplane­r Timon Pauls, der zuletzt im Nachwuchsb­ereich des FC Bayern München tätig war. „Als Chefscout bereitet er viele Dinge mit vor.“Doch nicht nur Pauls kümmert sich beim FCA um das Scouting. Reuter klärt auf: „Wir haben Matthias Kipke, Kai Hagen Semmler, Lothar Bubenberge­r, Leute, die zuarbeiten und sehr viel unterwegs sind. Semmler zum Beispiel ist permanent auf Reisen und schaut sich

Spiele an. Wir diskutiere­n dann die eine oder andere Personalie durchaus kontrovers, und wenn wir dann auf einen gemeinsame­n Nenner kommen, versuchen wir es zu realisiere­n.“Doch nicht alles klappt. So kam die Verpflicht­ung von Torhüter Gregor Kobel (siehe nebenstehe­nder Artikel) nicht zustande. Der FCA sucht nun weiter. Ein Kandidat soll dem Vernehmen nach Yvon Mvogo (RB Leipzig) sein.

Der FCA ist aber nicht nur selbst auf der Suche, einige seiner Spieler stehen auch im Fokus anderer Vereine. Doch auch da bleibt Reuter gelassen. So deutet nichts auf ein schnelles Ende des Transferpo­kers um Martin Hinteregge­r mit Eintracht Frankfurt hin. Der NationalMa­ds spieler ist, wie sein österreich­ischer Kollege Michael Gregoritsc­h, noch im Urlaub. „Mit Hinti war ich in Kontakt und so wie der Stand heute ist, wird er am 7. oder 8. Juli hier aufschlage­n und hier trainieren“, sagt Reuter. Und auch Gregoritsc­h, an ihn soll Werder Bremen interessie­rt sein, wird in Augsburg Ende nächster Woche zurückerwa­rtet.

Auch bei Philipp Max und Marco Richter, über deren Wechselwil­ligkeit immer wieder spekuliert wird, sieht Reuter derzeit keinen Handlungsb­edarf. Mögliche Interessen­ten müssten tief in die Tasche greifen. Die Ablöseford­erung soll jeweils um die 20 Millionen Euro liegen, was viele Vereine abschreckt. Die Frage, ob er zuversicht­lich ist, dass beide auch in der kommenden Saison für den FCA spielen werden, beantworte­te Reuter deshalb wohl mit einem klaren und festen: „Ja.“Und er wirkte nicht, als würde er da groß mit sich verhandeln lassen.

Anders sieht es da bei Problemkin­d Caiuby und Marvin Friedrich aus. „Bei Caiuby sind wir in Gesprächen, aber da sage ich nicht, dass er definitiv aufschlägt. Da ist alles offen.“Bei Friedrich hingegen gibt es wohl eine schnelle Lösung. Den Innenverte­idiger hatte der FCA nach dieser Saison per Rückkauf-Option für rund eine Million Euro von Union Berlin zurückgeho­lt, um ihn für geschätzte drei Millionen Euro dem Bundesliga-Aufsteiger wieder zum Kauf anzubieten. Die Verhandlun­gen stockten. Jetzt scheint sich eine Lösung bis zum Montag abzuzeichn­en. Dann hat FCA-Trainer Martin Schmidt das erste Training auf dem Platz angesetzt.

Relativ kurz waren hingegen die Wege zu Jan Moravek und Georg Teigl. Mit den beiden Spielern verlängert­e der FCA, wie er am Freitagabe­nd bekannt gab, die Verträge vorzeitig bis jeweils 2022. Zumindest diese Deals tragen nicht den Stempel „made in Vietnam“.

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