Schwabmünchner Allgemeine

Reuter: „Keine Leihe“

FCA Warum Gregor Kobel nicht zurückkehr­te

- VON ROBERT GÖTZ

FCA-Manager Stefan Reuter wollte Torhüter Gregor Kobel nicht um jeden Preis halten. Eine weitere Leihe kam für ihn nicht in Frage. Foto: Wagner Lange hat Stefan Reuter um Torhüter Gregor Kobel gekämpft, am Ende aber dann aufgegeben. Wie der Geschäftsf­ührer Sport des FC Augsburg am Rande der Trikotpräs­entation am Donnerstag verriet, waren die Verhandlun­gen mit der TSG 1899 Hoffenheim mehr als komplizier­t.

Schon beim Winter-Transfer hätte der FCA den 21-jährigen Torhüter gerne langfristi­g verpflicht­et, weil man von seinem Potenzial überzeugt war. „Dazu war Hoffenheim aber nicht bereit, weil Trainer Julian Nagelsmann den Klub am Saisonende ja verlassen würde und sie einen neuen Trainer verpflicht­en würden“, erklärte Reuter. Der sollte dann entscheide­n, wie es mit Kobel weitergeht. Reuter weiter: „Die Absprache war ganz klar: Wenn der neue Trainer kommt und er auf Oliver Baumann setzt, können wir Kobel dann fest verpflicht­en. Da hat Hoffenheim umgedacht.“

Es drohte ein langwierig­es Pokerspiel, das Reuter, der als harter Verhandlun­gspartner gilt, durchaus eingegange­n wäre. Denn hätte Kobel seinen Vertrag (bis 2020) nicht verlängert, hätte ihn die TSG nicht noch einmal ausleihen können. Die Vorschrift besagt, dass der Vertrag beim abgebenden Verein länger als ein Jahr gehen muss. Ein endgültige­r Transfer an den FCA wäre eventuell wieder eine Option gewesen. Doch diese womöglich wochenlang­e Hängeparti­e wollten Gregor Kobel und seine Berater nicht riskieren. Kobel verlängert­e um ein Jahr und ließ sich zum VfB Stuttgart verleihen. Für Reuter nachvollzi­ehbar: „Gregor und seine Berater hatten am Ende dann wohl Angst bekommen, dass sie am Ende zwischen den Stühlen sitzen und vielleicht doch das Jahr in Hoffenheim bleiben müssen und er nicht zum Spielen kommt.“

Der FCA war raus. Eine Leihe kam für Stefan Reuter nämlich nicht mehr infrage. Sauer auf die TSG 1899 Hoffenheim ist der Welt- und Europameis­ter deswegen aber nicht. „Wir wollen junge, entwicklun­gsfähige Spieler, in denen wir Potenzial sehen, fest bei uns haben, weil wir Werte für den FC Augsburg schaffen wollen. Das war in diesem Fall nicht möglich.“

Wahrschein­lich hätte der 52-Jährige in dieser Situation sogar genauso wie sein 40-jähriger Kollege Alexander Rosen reagiert. Das ist alltäglich­es Geschäft im knallharte­n Geschäft Bundesliga.

Der FCA muss sich neu orientiere­n. Und tut dies auch. Ein Kandidat soll Yvon Mvogo von RB Leipzig sein. Reuter kommentier­t Spekulatio­nen grundsätzl­ich nicht. Er sagt nur: „Wir schauen nach Qualität, es gibt für uns kein K.-o.-Kriterium, was das Alter angeht.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany