Reuter: „Keine Leihe“
FCA Warum Gregor Kobel nicht zurückkehrte
FCA-Manager Stefan Reuter wollte Torhüter Gregor Kobel nicht um jeden Preis halten. Eine weitere Leihe kam für ihn nicht in Frage. Foto: Wagner Lange hat Stefan Reuter um Torhüter Gregor Kobel gekämpft, am Ende aber dann aufgegeben. Wie der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg am Rande der Trikotpräsentation am Donnerstag verriet, waren die Verhandlungen mit der TSG 1899 Hoffenheim mehr als kompliziert.
Schon beim Winter-Transfer hätte der FCA den 21-jährigen Torhüter gerne langfristig verpflichtet, weil man von seinem Potenzial überzeugt war. „Dazu war Hoffenheim aber nicht bereit, weil Trainer Julian Nagelsmann den Klub am Saisonende ja verlassen würde und sie einen neuen Trainer verpflichten würden“, erklärte Reuter. Der sollte dann entscheiden, wie es mit Kobel weitergeht. Reuter weiter: „Die Absprache war ganz klar: Wenn der neue Trainer kommt und er auf Oliver Baumann setzt, können wir Kobel dann fest verpflichten. Da hat Hoffenheim umgedacht.“
Es drohte ein langwieriges Pokerspiel, das Reuter, der als harter Verhandlungspartner gilt, durchaus eingegangen wäre. Denn hätte Kobel seinen Vertrag (bis 2020) nicht verlängert, hätte ihn die TSG nicht noch einmal ausleihen können. Die Vorschrift besagt, dass der Vertrag beim abgebenden Verein länger als ein Jahr gehen muss. Ein endgültiger Transfer an den FCA wäre eventuell wieder eine Option gewesen. Doch diese womöglich wochenlange Hängepartie wollten Gregor Kobel und seine Berater nicht riskieren. Kobel verlängerte um ein Jahr und ließ sich zum VfB Stuttgart verleihen. Für Reuter nachvollziehbar: „Gregor und seine Berater hatten am Ende dann wohl Angst bekommen, dass sie am Ende zwischen den Stühlen sitzen und vielleicht doch das Jahr in Hoffenheim bleiben müssen und er nicht zum Spielen kommt.“
Der FCA war raus. Eine Leihe kam für Stefan Reuter nämlich nicht mehr infrage. Sauer auf die TSG 1899 Hoffenheim ist der Welt- und Europameister deswegen aber nicht. „Wir wollen junge, entwicklungsfähige Spieler, in denen wir Potenzial sehen, fest bei uns haben, weil wir Werte für den FC Augsburg schaffen wollen. Das war in diesem Fall nicht möglich.“
Wahrscheinlich hätte der 52-Jährige in dieser Situation sogar genauso wie sein 40-jähriger Kollege Alexander Rosen reagiert. Das ist alltägliches Geschäft im knallharten Geschäft Bundesliga.
Der FCA muss sich neu orientieren. Und tut dies auch. Ein Kandidat soll Yvon Mvogo von RB Leipzig sein. Reuter kommentiert Spekulationen grundsätzlich nicht. Er sagt nur: „Wir schauen nach Qualität, es gibt für uns kein K.-o.-Kriterium, was das Alter angeht.“