Er will mindestens so lang wie Heesters auf der Bühne stehen
Geburtstag Als Operettenbuffo hat Günter Schulzke die Herzen erobert. Und mit Benefizkonzerten half er Menschen in Not. Heute wird er 80
Er kannte Jopi Heesters und Marika Rökk, Udo Jürgens und Karel Gott und viele mehr. „Ich hatte ein reich beschenktes Leben“, blickt Günter Schulzke auf 80 Jahre zurück. Operette und Showbühne, das ist noch immer sein Leben. Ein bisserl weniger mache er jetzt halt, sagt der charmante Entertainer, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. Sein treues Publikum in Augsburg, Bad Wörishofen, Aichach, Schwabmünchen, Grafing aber will er nicht im Stich lassen. Sie dürfen sich weiterhin auf seine Operettenkonzerte freuen. Und die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, auf einen ihrer treuesten Unterstützer.
Der Junge von der Waterkant hat das Hotelfach im Hamburger Atlantik gelernt. Als „singender Kellner“stand er 1959 im Kurhaus Travemünde erstmals auf der Bühne. Drei Jahre später schaffte er es ins Hamburger Operettenhaus und sang im Musical „Heimweh nach St. Pauli“mit Freddy Quinn. Sein Vater habe geheult, als er den Filius dort sah.
„Das Land des Lächelns“, das Erfolgsmusical von Franz Lehár, verwandelte Schulzke vollends in einen Operettenbuffo. In der Paraderolle des Gustl riss er die Zuschauer auch in anderen Städten mit. 1972 sang er ihn am Stadttheater Augsburg an der Seite des berühmten Tenors Rudolf Schock. Theatergänger erinnern sich auch gerne an Schulzkes Auftritte als jugendlicher Liebhaber und zusammen mit Marika Rökk in „Hello Dolly“. Der Hanseat Günter Schulzke fühlte sich alsbald als echter Datschiburger. Bei der Perlachia gab er 1973 den ersten singenden Faschingsprinzen. Dann stieg er als Entertainer, Conférencier und StarParodist ins Showgeschäft ein, wirkte in Kulenkampffs EWG mit und lernte auf Kreuzfahrtschiffen etliche Stars von Harald Juhnke bis Florian Silbereisen kennen. Mit Roy Black verband ihn eine Freundschaft.
Immer noch hat Günter Schulzke es faustdick hinter den Ohren. Verschmitzt mimt er den Hanseaten, er parodiert Roy Blacks schmelzendes „Ganz in Weiß“und behauptet, er werde mindestens so alt wie Heesters, der mit 106 Jahren starb. Sein Motto lautet: „Lach dich krank und bleib gesund.“Und er kriegt immer noch Fanpost. „Vor einigen Tagen rief das Augsburger Theater an: Eine ältere Dame wollte meine Adresse“, erzählt Schulzke.
Vor 20 Jahren hat er mit seinen Benefizkonzerten angefangen. Sein Glück sollte auch das Glück anderer Menschen sein. Er ging in Seniorenheime, füllt die Säle und das Aichacher Neujahrskonzert hat dieses Jahr die 50000-Euro-Marke für Menschen in Not getoppt.