Kerber hat nur das eine Ziel
Selbstbewusst nach Wimbledon
London Diese Rückkehr nach Wimbledon ist für Angelique Kerber sehr speziell. Die Bilder von ihrem Triumph im Vorjahr tauchen wieder auf, die überwältigenden Emotionen sind präsent. Als Finalistin von Eastbourne reiste sie am Wochenende in den Südwesten Londons, an den Ort ihres größten Coups. Im außergewöhnlichen Flair der traditionsreichen Tennis-Anlage, das Kerber gern als magisch beschreibt, will sie der schwierigen Auslosung und den wechselhaften Monaten trotzen und sich wieder einen Weg zum Titel bahnen.
Schnell wanderten ihre Gedanken nach ihrem verlorenen Endspiel von Eastbourne zum in der neuen Woche beginnenden Grand-Slam-Turnier. Auch davon, dass sie beim 1:6, 4:6 gegen eine „perfekt“spielende Weltranglisten-Dritte Karolina Pliskova am Samstag relativ chancenlos war, ließ sie sich ihre Zuversicht nicht nehmen. Zuvor hatte Kerber auf Mallorca bereits das Halbfinale erreicht.
Ungewohnt offen ging Kerber im Vorfeld mit ihren Ambitionen um: „Ich will meinen Titel verteidigen. Das ist mein großes Ziel“, sagte sie. Erst fünf Spielerinnen ist das in der Geschichte des Profi-Tennis seit 1968 gelungen. Doch die einstige langjährige Bundestrainerin Barbara Ritter traut es ihr zu: „In dem Moment, als ich ihre ersten Punkte auf Mallorca auf Rasen sah, dachte ich mir, sie verteidigt den Titel in Wimbledon“, sagte die 46-Jährige der Bild am Sonntag.
Am Montag hat Kerber – anders als Alexander Zverev als großer deutscher Hoffnungsträger bei den Herren – noch einen Ruhetag. Wie traditionell üblich hat die Titelverteidigerin am Dienstag die Ehre, das erste Spiel auf dem Centre Court zu bestreiten. Für die Auftaktpartie gegen die Schwäbin Tatjana Maria wird Kerber also zurückkehren auf den weltweit berühmtesten Platz, den ihre Sportart zu bieten hat.
„Es wird kein leichtes erstes Match, auch mental nicht“, räumte sie ein. Da können die Erinnerungen an den Sommer 2018 noch so präsent sein. (dpa)