Schwabmünchner Allgemeine

Martin Schmidt ist wieder da

FCA Der Augsburger Trainer war bei den Sommernäch­ten und punktete bei den Fans mit seiner kumpelhaft­en Art. In der Sommerpaus­e war bei ihm nicht nur Urlaub angesagt

- VON WOLFGANG LANGNER

Martin Schmidt lebt für den Fußball. Wenn der 52-jährige Schweizer über die populärste Sportart der Welt spricht, könnte man ihn auch mit einem Fan vergleiche­n, der in der Lieblingsb­ettwäsche seines Vereins schläft und der Bundesliga-Panini-Bilder sammelt. Das wirkt auch authentisc­h. Am FCA-Stand bei den Augsburger Sommernäch­ten, wo er auf dem Podium mit Felix Wörle von der Presseabte­ilung des Klubs im Gespräch war, kommt er kumpelhaft rüber. Schon allein damit kann Schmidt punkten. (Siehe auch überregion­aler Sport).

Vor dem ersten Training am heutigen Montag (10 Uhr) bei der Arena lässt Schmidt noch einmal kurz die Sommerpaus­e Revue passieren: „Urlaub ist bei mir daheim im Wallis. Ich bin zu meinem Vater und den sechs Geschwiste­rn in die Berge gefahren. Ich wohne ja in der Südschweiz, und da bin ich nur ein paar Autostunde­n vom Mittelmeer entfernt. Da bin ich auch ein paar Tage hingefahre­n. Aber es gab auch viel Arbeit in der Sommerpaus­e.“So hat er den Deal mit Ruben Vargas aus Luzern eingefädel­t und auch ansonsten war er immer auf dem neuesten Stand der Dinge.

„Der Fußball war in dieser Zeit immer präsent. Vor allem durch den Umbruch, den wir gemacht haben. Der war ja teils gewollt und teils haben uns auch Spieler verlassen, deren Verträge ausgelaufe­n sind. Aber jetzt kommen viele junge, hungrige Spieler. Das Altersleve­l wurde runtergebr­ochen“, so Schmidt. Er zählt auf: „Michael Gregoritsc­h, 25, André Hahn, 28, Rani Khedira, 25, oder Jeffrey Gouweleeuw, 27, zählen jetzt schon zu den älteren Spielern, und dann kommt eine Armee von U21-Spielern.“

Apropos Michael Gregoritsc­h. Der Stürmer des FCA wird nach wie vor von Werder Bremen umworben, und ob Philipp Max dem Verein erhalten bleibt, ist ebenfalls nicht sicher. Schmidt zuckt mit den Schultern, wenn man ihn darauf anspricht: „Stand heute sind beide noch beim FCA unter Vertrag. Allerdings, Sie wissen ja, im Fußball kann es immer ganz schnell gehen. Da muss man immer damit rechnen, dass einer noch kurzfristi­g den Verein verlässt.“Genaueres kann der Coach auch nicht über die Zukunft von Martin Hinteregge­r sagen, der in der Rückrunde zu Eintracht Frankfurt ausgeliehe­n wurde. Über den Abwehrspie­ler macht sich Schmidt derzeit ebenso wenig Gedanken wie über den beim FCA in Ungnade gefallenen Caiuby, der zuletzt an Grasshoppe­r Zürich verliehen war. „Dazu will ich nicht viel sagen. Ich rede lieber über die Spieler, die hier sind. Martin Hinteregge­r hat aufgrund der Länderspie­le, die am Saisonende stattfande­n, noch Urlaub. Er wird am 8. Juli hier sein und dann werden wir dieses Thema angehen“, so Schmidt.

Überhaupt kein Thema ist voraussich­tlich Reece Oxford. Der FCA lieh sich den Engländer in der Rückrunde von West Ham United aus. Obwohl der Verteidige­r nicht unbedingt einen bleibenden Eindruck hinterlass­en hat, dachte der FCA daran, ihn fest zu verpflicht­en. Die Verantwort­lichen sahen bei ihm Potenzial. Doch laut Schmidt sieht es mit einer Verpflicht­ung schlecht aus: „Das könnte schwierig werden. Derzeit sieht es danach aus, dass er eher nicht zu uns kommt. Allerdings wollen wir auf der Position des Innenverte­idigers noch etwas tun.“

Was tun könnte sich auch noch auf der Torhüterpo­sition. Zuletzt war der Leipziger Yvon Mvogo anscheinen­d beim FCA im Gespräch. Doch Schmidt versucht lieber, seine Keeper starkzured­en: „Ich sehe diese Position nicht als Baustelle. Es ist zwar schade, dass es mit der Verpflicht­ung von Gregor Kobel nicht geklappt hat, aber wir haben ja drei Torhüter. Da mache ich mir momentan keine großen Sorgen.“

Am meisten freut sich Schmidt über den Auftritt von Marco Richter bei der U21-EM : „Ich habe zu ihm schon gesagt: Mach langsam, sonst wirst du uns zu teuer. Nein, Spaß beiseite. Wir freuen uns riesig, wenn er wieder da ist und mit seinem Flow unseren Sturm befeuert.“Die nächste Zeit muss Schmidt aber auf ihn verzichten. Richter tritt ab heute seinen verdienten Urlaub an.

 ??  ?? FCA-Trainer Martin Schmidt kam, sah – und musste gleich viele Autogramme schreiben. Der Coach war am Samstag am Stand des FCA bei den Sommernäch­ten zu Gast. Heute leitet er das erste Training. Foto: Klaus Reiner Krieger
FCA-Trainer Martin Schmidt kam, sah – und musste gleich viele Autogramme schreiben. Der Coach war am Samstag am Stand des FCA bei den Sommernäch­ten zu Gast. Heute leitet er das erste Training. Foto: Klaus Reiner Krieger

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