Die Chancen der CSU
auch an der Spitze der Stadtratsliste mächtig Stimmen geholt. Dahinter setzt die CSU eindeutig auf Mitglieder der Stadtregierung wie Baureferent Gerd Merkle und – überraschend – den parteilosen Kulturreferenten Thomas Weitzel. Das könnte seine Position und seinen Rückhalt in der Partei stärken – Weitzel war vom Amtsleiter in die politisch geprägte Referentenrolle aufgestiegen. Die Partei setzt auf Neueinsteiger und etliche Ortsvorsitzende. Nur der Inninger Oliver Heim ist mehrfach gescheitert. Zwischen den Inningern und ihrem Kreisverband West knirscht es schon länger. Der stellvertretende Ortsvorsitzende Gerhard Schmid kritisiert regelmäßig auch die Politik der eigenen Stadtregierung. Dieser interne Brandherd schwelt weiter. Interessant ist auch, wer sonst nicht auf der Liste steht.
Rainer Schaal und Torsten Große, etwa, die in der CSU so unglücklich waren, dass ein Wechsel zur FDP im Raum stand. Und auch Stadtrat Rolf von Hohenhau ist nicht mehr unter den Kandidaten. Spannend ist die Frage, wer von ihnen realistische Chancen hat.
Die aktuell 28 Sitze sind auch dadurch entstanden, dass zu den ursprünglichen 23 CSU-Stadträten drei Kollegen der einst von ihr abgespaltenen CSM kamen. Anschließend folgten je ein Mann von AfD und FDP. Und während 28 von 60 Sitzen fast 47 Prozent der Wählerstimmen entsprechen, kam die Partei bei den jüngsten Wahlen (Europa, Landtag) eher auf gut 30 Prozent. Das wären dann eher 20 Sitze. So einfach ist die Rechnung aber nicht, denn am Ende zählen im Stadtrat auch Namen. Hier hat die CSU jetzt ihr Angebot gemacht.