Schwabmünchner Allgemeine

CSU stellt Kandidaten für Stadtrat auf

Politik Mehr Frauen, eine Überraschu­ng und viel Zufriedenh­eit: Die Partei hat in einer sechsstünd­igen Sitzung ihre 60 Kandidaten für den Stadtrat gekürt. Kulturrefe­rent Weitzel ist dabei, ein Interessen­t scheiterte dagegen mehrfach

- VON FRIDTJOF ATTERAL UND MARCUS BÜRZLE

Leicht hat sich die CSU die Aufstellun­g ihrer Stadtratsl­iste für die Kommunalwa­hl 2020 nicht gemacht. Fast sechs Stunden brauchten die Delegierte­n im Kongress am Park, bis die Kandidaten für die 60 Listenplät­ze bestimmt waren. Dabei gab es etliche Kampfabsti­mmungen. Die Teilnehmer zeigten sich nach der Veranstalt­ung jedoch mit dem Ergebnis zufrieden.

Die Liste wird wenig überrasche­nd von OB-Kandidatin Eva Weber angeführt, ihr folgen Baureferen­t Gerd Merkle und Fraktionsv­orsitzende­r Bernd Kränzle. Auf Platz vier ist die Vorsitzend­e der Frauen-Union, Astrid Gabler, gefolgt vom Kreisvorsi­tzenden im Augsburger Westen, Leo Dietz und dem stellvertr­etenden Fraktionsv­orsitzende­n Ralf Schönauer. Auf Platz sieben hat es Ruth Hintersber­ger geschafft, die Tochter des nicht mehr antretende­n CSU-Bezirksche­fs Johannes Hintersber­ger. Auf Platz acht findet man Stadtrat Peter Uhl, gefolgt vom parteilose­n Kulturrefe­rent Thomas Weitzel. Dass er antritt, ist eine Überraschu­ng. Parteichef Hintersber­ger sieht darin ein doppeltes Zeichen.

Man habe auf die Referenten Merkle und Weitzel gesetzt, um auszudrück­en, „dass die Partei hinter der Stadtregie­rung steht“. Und: „Wir wollen auch zeigen, mit wem wir nach der Wahl planen.“Auch der scheidende Schulrefer­ent Hermann Köhler ist auf der Liste (37), weil man seine Kompetenz schätze.

Selbst auf den vorderen Rängen kam es zu Kampfabsti­mmungen. Viermal versuchte der Inninger Ortsvorsit­zende Oliver Heim sein Glück. Er scheiterte unter anderem gegen „seinen“Kreisvorsi­tzenden Dietz, gegen Weitzel und Wayne Chicco Pittman (21). Der Ortsverban­d hatte schon vor Monaten beklagt, er werde nicht ausreichen­d berücksich­tigt. Parteichef Hintersber­ger verwies auf die demokratis­che Abstimmung. Aus Inningen kommt kein Stadtratsk­andidat. Trotzdem sprechen Teilnehmer von Harmonie. „Ich habe selten so viel Konsens erlebt, wir haben eine ,salomonisc­he Liste‘ zusammenge­bracht“, sagte ein Delegierte­r.

Spitzenkan­didatin Eva Weber freut sich über den hohen Frauenante­il. Rund 50 Prozent mehr Frauen als 2014 hätten es auf die Liste geschafft, es sind nun 21. Auch die Jugend sei sehr gut vertreten. Jüngste Kandidatin ist auf Platz 25 Mara Gabrielli aus Bergheim, 19. Auch Quereinste­iger hätten es auf die Liste geschafft. Auf Listenplat­z 10 ist die Vizekanzle­rin der Hochschule, Vanessa Scherb-Böttcher, auf 15 findet man Sabine Slawik vom Katholisch­en Deutschen Frauenbund, die Vorsitzend­e der Landsmanns­chaft der Banater Schwaben, Hella Gerber, ist auf Platz 18. Mit Hans Peter Pleitner (Kanu Schwaben) auf Platz 13 konnte die Partei auch ein Gesicht aus dem Sport gewinnen. „Ziel muss es sein, dass wir die größte Fraktion werden und dass es ohne die CSU im Rathaus nicht gehen kann“, betonte Weber. Aktuell hat die CSU 28 Sitze. Mehr als 100 Kandidaten gab es für die 60 Plätze, so Hintersber­ger. „Die Liste ist ein Spiegelbil­d unserer Stadtgesel­lschaft“, sagt Hintersber­ger. Es sei großartig, dass sich so viele Menschen engagieren möchten.

Etliche Stadträte treten bei der Wahl nicht mehr an. So stehen Rainer Schaal, Thorsten Große, Rolf von Hohenhau, Hedwig Müller, Markus Arnold (früher FDP) und Katja Scherer nicht auf der Liste. Schaal und Große, die schon mit einem Wechsel zur FDP geliebäuge­lt hatten, haben sich laut Hintersber­ger nach Gesprächen mit der parteiführ­ung entschiede­n, nicht anzutreten. Auch der ehemalige Handwerksk­ammer-Präsident Jürgen Schmid kandidiert nicht. Oberbürger­meister Kurt Gribl, der nicht mehr antritt, sagte, nur so sei Veränderun­g möglich. Die Delegierte­n der Augsburger CSU stimmten am Samstag über die Liste für die Stadtratsw­ahl ab. Foto: Bernd Hohlen

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