Sommerkonzert
Gänsehaut bei brütender Hitze
Schwabmünchen Gänsehaut-Feeling, Augen- und Ohrenschmaus, einfach Genuss pur war auch diesmal das Sommerkonzert des Gymnasiums Schwabmünchen. Eine kleine Panne gab es trotzdem.
„Einen wunderbaren Abend, ein wunderbares Konzert“, versprach Oberstudiendirektor Alexander Pfaffendorf, zeigte sich nach dem, was er bei den Proben gehört hatte, schon vorab begeistert und lobte das riesige Engagement von Schülern und Lehrern. Doch seinen Worten wurde widersprochen.
Gegen die bisherigen Gepflogenheiten startete das Orchester das Sommerkonzert, diesmal mit drei ziemlich bekannten Stücken: Die Sinfonie „Aus der Neuen Welt“, kraftvoll voluminös, „Smooth“mit fantastischen Soli und „Music from Gladiator“, alle drei Stücke extrem schwierig. „Sie brachten uns teilweise an die Grenze unseres Könnens“, betonte Leiterin Sandra Möhring, die, eigentlich schon im Mutterschutz, die Proben mit Akribie leitete.
„Ohne die Hilfe der Schüler wäre es aber nicht gegangen. Sie haben sehr viele Aufgaben selbst übernommen“, betonte sie nach dem Konzert stolz. Der riesige Applaus in der voll besetzten Stadthalle, einschließlich Empore, war Lohn für alle besonderen Mühen.
So richtig Schwung, Power, musikalische Kraft bot anschließend auch die Big Band unter der Leitung des unnachahmlichen Musiklehrers Swen Graba, der der tollen Leistung seiner Supertruppe durch seine „tänzerische“Art zu dirigieren die Krone aufsetzte.
Bei der Auswahl der teilweise recht bekannten Stücke wie „Sabor De Cuba“oder „One Note Samba“ließ er sich von seinem Gefühl leiten: „Ich wählte die, die mich beim Anhören so richtig faszinierten“, erklärte er.
In der Pause hatten die begeisterten Zuhörer schon jede Menge musikalischen Gesprächsstoff. Mit Aus
nahme der Blechbläser unter Werner Wacker, die so richtig mitrissen, gab es anschließend ausschließlich Gesang, allerdings auf besondere Art und Weise präsentiert. Der Mittelstufenchor unter Leitung von Hermine Schreiegg überzeugte aus klaren Stimmen mit ruhigen und fetzigen Liedern.
Das Vokalensemble von Sandra Möhring überraschte schon zum Einstieg mit Sporteinlage und Goldglitzer-Aufmachung. Doch damit nicht genug. Es sang sein MamaMia-Medley nicht nur, sondern tanzte es auch, ja bot eine gelungene, fröhliche Bühnenshow. Nicht enden
wollender Applaus war der Dank dafür. Es blieb der Eindruck: Das Ensemble hatte an der Aufführung mindestens ebenso viel Spaß wie das Publikum.
Konnte dieser Auftritt noch getoppt werden? Dem riesigen Oberstufenchor gelang es, allerdings auf ganz andere Art und Weise. Er holte sich für seine extravagante Präsentation nicht nur Verstärkung durch Saxofon, Klavier und Percussion, sondern baute sogar das Tanzpaar Sina Faßold und Konstantin Moser ein, das zu „Sway“über die Bühne schwebte.
Nicht nur die Begleitung, auch der
Gesang an sich war ein Hochgenuss: kraftvoll, klar, sauber, einfach gekonnt. Dazu überzeugte Angelina Schneider bei „Shadowland“aus „The Lion King“mit ihrer starken Solostimme. Beim Abschlussapplaus gab es stehende Ovationen.
Widerspruch bot Gerhard Birkle vom Elternbeirat den Eingangsworten des Schulleiters Pfaffendorf: „Er hat maßlos untertrieben. Das Sommerkonzert war ein Augen- und Ohrenschmaus, herzerwärmend. Gänsehautmomente reihenweise erfreuten bei diesen hochsommerlichen Temperaturen.“
Dass die Lehrer die Schüler für
ihre Arbeit loben, ist bei diesen großartigen Leistungen zu erwarten. Das sich aber die Schüler bei den Lehrern derart überschwänglich bedanken, das spricht für deren ausgezeichnete Arbeit, nicht nur musikalisch.
Ach ja, die kleine Panne: Als der Oberstufenchor fertig aufgestellt war, fehlte ein kleines Instrument, eine sogenannte Gurke. Wo ist sie nur?
Aus dem Publikum kam der Hinweis: unter einem Bühnenteil. Kurzerhand robbte ein Schüler rein, holte es raus, alles gut, bis auf sein Hemd, das war danach nicht mehr ganz so weiß wie vorher. (rr-)