Eine Heldin oder eine Kriminelle?
Ach so! Kapitänin Carola Rackete hat Menschen gerettet und wurde festgenommen
Ist diese Kapitänin besonders mutig? Oder sollte sie bestraft werden? Darüber wird gerade heftig gestritten. Besonders zwischen Politikern aus Italien und aus Deutschland. Denn die Frau ist Deutsche und passiert ist das Ganze in Italien am Mittelmeer. Aber von vorn mit der Geschichte: Es ist noch dunkel am Morgen, da fährt Kapitänin Carola Rackete in den Hafen der Insel Lampedusa. An Bord des Schiffs „Sea Watch 3“sind etwa 40 Menschen. Sie wurden zwei Wochen zuvor aus einem Schlauchboot gerettet. Seitdem hoffen sie darauf, in Europa an Land gehen zu dürfen. Die Menschen stammen vor allem aus Afrika. Sie flüchten meist vor Armut. Deshalb wagen sie die lebensgefährliche Reise übers Meer. Italien will aber nicht noch mehr solcher Migranten aufnehmen. Deshalb verbot die Regierung der Kapitänin in einen Hafen zu fahren und drohte mit Strafe. Carola Rackete tat es trotzdem und sagte dazu: Sie habe nur versucht, verzweifelten Menschen zu helfen und sie sicher an Land zu bringen.
Mehrere Länder in Europa hatten zugesagt, die Migranten aufzunehmen. Im Hafen wurde die Kapitänin dann von italienischen Polizisten festgenommen. Jetzt muss geklärt werden, ob sie vor Gericht gestellt wird und vielleicht ins Gefängnis muss.
Seitdem streiten sich Menschen in Europa, ob die Frau richtig oder falsch gehandelt hat. Ein Mitglied der Regierung von Italien nannte Retter wie Carola Rackete etwa „Verbrecher“. Dagegen finden sehr viele andere Leute ihr Handeln richtig und mutig. Der deutsche Außenminister meinte, Menschen aus Seenot zu retten sei eine Pflicht und nicht kriminell.
Und Promis riefen zu Spenden auf für Carola Rackete und ihre Organisation. Dabei kam bis Montag schon eine Million Euro zusammen. Das Geld wird etwa für Anwälte gebraucht, wenn die Kapitänin in Italien vor Gericht muss. Und vielleicht für ein neues Schiff, falls Italien die „Sea Watch 3“nicht mehr freigibt. (dpa)
Mehrere Länder wollen die Menschen aufnehmen