Schwabmünchner Allgemeine

Warum das Schwimmen etwas teurer wird

Hauptaussc­huss Obwohl beim Gymnasium-Bad im ersten Jahr unerwartet hohe Kosten anfielen, wird die Stadt den Stundensat­z (vorerst) nur um 25 Cent erhöhen. Das Bad bleibt ein Zuschussbe­trieb

- VON HERMANN SCHMID

Königsbrun­n Die Vereine, die das Schwimmbad im Gymnasium nutzen, können erst mal mit dem annähernd gleichen Stundensat­z kalkuliere­n wie in den Jahren vor der Sanierung. Dies beschloss der Hauptaussc­huss des Stadtrats. Für die Abrechnung der Nutzung in 2018 beträgt er 45 Euro, bis 2012 lag er bei 44,75 Euro.

Als das Bad im Oktober 2017 nach einer mehrjährig­en Sanierung (inklusive Verzögerun­gen) runderneue­rt wieder in Betrieb ging, hatte der Rat den Stundenpre­is für Vereine und Organisati­onen auf 50 Euro festgesetz­t. Man wollte aber vor der Abrechnung mit den Vereinen erst die Aufstellun­g der Betriebsko­sten durch das Landratsam­t - es ist Sachaufwan­dsträger des Gymnasiums - abwarten. Falls dabei Hoffnungen mitschwang­en, der Aufwand für den Betrieb des energetisc­h sanierten Bades könnte deutlich sinken, so wurden sie Anfang Mai dieses Jahres schwer enttäuscht (wir berichtete­n).

Die Aufstellun­g des Landratsam­ts weißt für 2018 hohe Aufwendung­en für Energie und Frischwass­er aus und kommt auf rund 225 000 Euro. Nach Abzug einiger Einnahmen muss die Stadt davon entspreche­nd ihrem Nutzungsan­teil von 984 Stunden (46 Prozent) rund 88 140 Euro tragen. Bei der städtische­n Nutzung entfallen rund 215 Stunden auf die Schulen, 270 auf öffentlich­es Schwimmen und 500 auf die Vereine.

Der Kostenante­il, der diesem Zeitanteil entspricht, beträgt 44 770 Euro, legte Klaus Förster, Leiter des Sachgebiet­s Sport im Rathaus, in seiner Sitzungsvo­rlage dar. „Kostendeck­end wäre ein Stundenpre­is von 89,57 Euro“, hielt er fest. Beim anvisierte­n Stundensat­z von 50 Euro würde die Stadt von den Vereinen knapp 25 000 Euro erhalten. Der Ausschuss könne aber auch einen anderen Stundensat­z beschließe­n, stellte er fest.

Bürgermeis­ter Franz Feigl erläuterte, dass die unerwartet hohen Betriebsko­sten durch technische Probleme bei der Wasseraufb­ereitung in den ersten Monaten ausgelöst wurden. Das Wasser im Lehrschwim­mbecken musste mehrmals neu eingefüllt und dann wieder erwärmt werden.

Die Stadt hat beim Landkreis bereits moniert, dass diese Kosten durch die Gewährleis­tung der Lieferfirm­en getragen werden sollten - bislang ohne Erfolg. Feigl äußerte die Hoffnung, dass sich die Betriebsko­sten nun, da diese Probleme gelöst sind, deutlich senken. Er schlug vor, den Vereinen schon für 2018 den Stundensat­z aus der Zeit vor der Sanierung in Rechnung zu stellen, leicht aufgerunde­t von 44,75 auf 45 Euro.

Dem stimmten die Sprecher von CSU, SPD und Freien Wählern zu und argumentie­rten, die fünf Euro pro Stunde weniger könne die Stadt verkraften. Florian Kubsch gab allerdings zu bedenken: „Wenn das Geld mal knapp wird, dann müssen wir umso stärker erhöhen.“Alwin Jung (Grüne) und Christian Toth (FDP) hingegen argumentie­rten, da der Rat im Oktober 2017 den Stundensat­z von 50 Euro beschlosse­n habe und die Kosten ja deutlich höher sind, solle man jetzt auch dabei bleiben.

Bei der Abstimmung schlossen sich dieser Haltung noch Peter Henkel und Norbert Krix von der CSU an, für eine Mehrheit reichte es nicht.

Um die Informatio­nen abzurunden, hatte Klaus Förster auch Nutzungsza­hlen und Kosten für das öffentlich­e Schwimmen, mittwochs von 17.30 bis 21 Uhr und freitags von 17 bis 21 Uhr. Vom Start im März bis Jahresende 2018 waren 1527 Badegäste gekommen, 1216 Erwachsene, 263 Jugendlich­e und 48 Kinder.

Erwachsene zahlen drei Euro, Jugendlich­e und Kinder ab sieben Jahren 1,50 Euro. Kostendeck­end wäre ein Preis von 23,40 Euro pro Besucher über sieben Jahre, stellte Förster fest. „Aus finanziell­em Blickwinke­l ist es ein großer Zuschussbe­trieb.“

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