Schwabmünchner Allgemeine

„Es war Liebe auf den zweiten Blick“

Bundesliga Florian Niederlech­ner erklärt, warum er zum FCA wechselte und wie es ihm nach seinem Kniescheib­enbruch geht

- VON ROBERT GÖTZ

Beim ersten Flirtversu­ch des FC Augsburg fühlte sich Florian Niederlech­ner mit 24 noch nicht reif genug für einen Wechsel nach Augsburg. Es war im Frühsommer 2015. Der Stürmer hatte mit seinen 15 Toren für den Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim mächtig die Werbetromm­el für sich gerührt. Dem FCA war das natürlich nicht entgangen. Doch der Oberbayer, er stammt aus Hohenlinde­n bei Ebersberg, wollte nicht. Er lehnte das Angebot von Manager Stefan Reuter ab und wechselte zum 1. FSV Mainz 05. Zum jetzigen FCA-Trainer Martin Schmidt. Doch nach nur einem halben Jahr ließ er sich zum SC Freiburg verleihen, wechselte später fest in den Breisgau. Vier Jahre nach dem ersten Techtelmec­htel trägt Niederlech­ner das FCA-Trikot. Reuter lotste ihn jetzt vom SC Freiburg nach Augsburg. „Man kann sagen, es war Liebe auf den zweiten Blick“, sagte Niederlech­ner bei seiner ersten Medienrund­e.

Er sprach auch …

…über seinen ersten Korb für den FCA:

„Ich war jetzt vier Jahre in Freiburg, ich wollte unbedingt eine neue Herausford­erung. Meine Familie wohnt nur eine Stunde entfernt von hier, am Abend sind es 45 Minuten auf der Autobahn. Wir werden aber nach Augsburg umziehen. Ein Haus habe ich schon gefunden. Ich wollte auch zu einem familiären Verein. Augsburg ist da ähnlich wie Freiburg. Da kann ich am besten meine Leistung bringen.“

… über seinen ehemaligen und neuen Trainer Martin Schmidt: „Der Faktor Schmidt war wichtig für meine Entscheidu­ng. Er lässt genau den Fußball spielen, der zu mir passt. Mit Mentalität auf dem Platz, mit gefährlich­em Umschaltsp­iel, mit Aggressivi­tät gegen den Ball. Es ist so ähnlich wie in Freiburg. Das sind auch meine Stärken. Und wenn wir das so machen, wie es sich der Trainer vorstellt, werden wir eine richtig geile Saison spielen.“

… darüber, warum er 2015 von Heidenheim nicht nach Augsburg wechselte:

„Ich wollte weiter weg von zu Hause, wollte mehr Verantwort­ung für mein Leben übernehmen.“

… darüber, warum er sich nach nur sechs Monaten unter Schmidt von Mainz nach Freiburg ausleihen ließ:

„Das hatte mit dem Trainer nichts zu tun. Damals war ich noch nicht so weit. Ich kam von Heidenheim, einem Florian Niederlech­ner ist in Augsburg angekommen. Foto: Ulrich Wagner sehr, sehr kleinen Verein, und war in meiner Entwicklun­g und vom Selbstvert­rauen her einfach noch nicht so weit. Damals war noch Yoshinori Muto vor mir in der Rangordnun­g. Ich wollte aber mehr spielen. Darum habe ich mich entschiede­n, noch einmal in die zweite Liga zu gehen. Es war genau richtig so.“

… über seinen Kniescheib­enbruch am 2. November 2017 im Training. Sein Bundesliga-Comeback gab er am 25. August 2018 im ersten Saisonspie­l gegen Eintracht Frankfurt. „Die Ärzte (Anm. d. Red., in der Freiburger Klinik) haben damals einen super Job gemacht. Kniescheib­enbruch hört sich schlimm an, es war auch nicht gut, aber es waren keine Bänder und kein Knorpel beschädigt. Sie ist super zusammenge­wachsen. Ich fühle mich genauso wie vor meiner Verletzung. Es ist alles perfekt.“

… über seine Lieblingsp­osition:

„Unter Christian Streich haben wir in Freiburg sehr flexibel gespielt, darum habe ich auch auf mehreren Positionen meine Erfahrunge­n gesammelt. Aber ich bin Stürmer, da spiele ich am liebsten. Natürlich ist die Konkurrenz hier beim FCA groß, aber ich war jetzt nicht so unerfolgre­ich in der Bundesliga – wenn ich fit war. Ich habe Respekt, aber keine Angst.“

…darüber, welche Spieler er beim FCA schon kennt:

„Philipp Max war mit mir in der Schule in Taufkirche­n und Daniel Baier war auch beim TSV 1860 München, als ich dort gespielt habe. Daraus hat sich eine Freundscha­ft entwickelt. Wir verstehen uns super.“

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