Genug Wasser unterm Schiff
Langsam und träge fließt das Wasser dahin. Spielen und planschen kann man in so einem breiten Fluss eher nicht. Menschen nutzen große Flüsse wie Rhein, Elbe oder Donau vor allem als Wasserstraßen. Also: Straßen aus Wasser.
Wie andere Straßen dienen Wasserstraßen zum Transport. Lang gezogene Binnenschiffe fahren auf ihnen entlang, geladen haben sie zum Beispiel Kohle, Erze oder Sand. Auch Container mit Kleidung und Konserven werden auf diesen Schiffen transportiert. Jedes Jahr gelangen so hunderte Millionen Tonnen Güter in Deutschland von einem Ort an einen anderen. Der Transport mit Schiffen braucht weniger Energie als der Transport mit Lastwagen oder der Bahn.
Meistens klappt das gut. Es sei denn, es gibt etwa zu wenig Wasser. Regnet es über eine lange Zeit nicht so viel, fließt weniger Wasser in die Flüsse hinein. Die Flüsse werden dann flacher. Für Schiffe wird es schwieriger, dort zu fahren. Manche dürfen gar nicht mehr losfahren, weil sie sonst aufsitzen würden.
Im vergangenen Sommer war es für Schiffe in den Flüssen besonders kompliziert. Wegen einer langen Dürre hatte etwa der Rhein an manchen Stellen Rekord-Niedrigwasser. Viele Frachtschiffe konnten nur noch zum Teil beladen werden. So sinken sie nicht so tief im Wasser ein.
Der Verkehrsminister will nun der Schifffahrt helfen. Dafür hat er nun einen Plan vorgestellt, wie Schiffe auch bei Dürre besser fahren können. Eine Idee darin: größere Lager für Güter. Dann können Firmen mit dem Transport warten, bis wieder mehr Wasser im Fluss ist. Eine andere Idee: Mehr Schiffe besorgen, die auch bei wenig Wasser fahren können. Viele Binnenschiffe reichen nämlich mehrere Meter tief ins Wasser. Andere, besonders flach gebaute Schiffe, reichen leer nur 50 bis 80 Zentimeter tief hinein. Diese können auch noch bei Niedrigwasser fahren. (dpa)