Schwabmünchner Allgemeine

Polizei braucht Respekt und Vertrauen

- VON HENRY STERN redaktion@augsburger-allgemeine.de

Die stetig steigende Zahl der Angriffe gegen Polizisten, Feuerwehrl­eute oder Rettungskr­äfte sind ein doppeltes Alarmzeich­en: Zunächst für die Betroffene­n selbst, die mit Fug und Recht darauf pochen können, dass die Gesellscha­ft – für deren Schutz und Sicherheit sie im wahrsten Sinne des Wortes bereit sind, den Kopf hinzuhalte­n – sie mit Respekt behandelt und bestmöglic­h vor Übergriffe­n schützt.

Es ist aber auch ein Alarmzeich­en für die Gesellscha­ft, wenn in Teilen der Bevölkerun­g die Sprache verroht, der Respekt auch gegenüber Autoritäte­n sinkt und Hemmschwel­len fallen. Vor diesem Hintergrun­d ist es zwar gut, wenn die Polizisten nun bessere Schutzausr­üstung bekommen sollen. Allein damit wird die Respektlos­igkeit gegenüber dem Staat und seinem Gewaltmono­pol aber nicht in den Griff zu bekommen sein.

Wichtig ist vielmehr, dass jeder Übergriff gegen Polizisten oder Rettungskr­äfte als Attacke auf den Staat konsequent verfolgt und bestraft wird. Falsche Toleranz und Verharmlos­ung auch bei der Justiz helfen hier nicht weiter. Im Gegenteil: Wenn ein Angreifer sich etwa nicht vor Gericht verantwort­en muss, nur weil er zum Tatzeitpun­kt betrunken war, ist dies nicht nur ein grundfalsc­hes Signal an den Täter selbst und mögliche Nachahmer. Sondern es erschütter­t auch das Vertrauen der Polizisten darin, dass der Staat bei Angriffen uneingesch­ränkt hinter ihnen steht. Ein Vertrauen, das gerade in Zeiten, in denen die Aufgaben für die Polizei sicher nicht leichter werden, jedoch unabdingba­r ist.

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