Polizei braucht Respekt und Vertrauen
Die stetig steigende Zahl der Angriffe gegen Polizisten, Feuerwehrleute oder Rettungskräfte sind ein doppeltes Alarmzeichen: Zunächst für die Betroffenen selbst, die mit Fug und Recht darauf pochen können, dass die Gesellschaft – für deren Schutz und Sicherheit sie im wahrsten Sinne des Wortes bereit sind, den Kopf hinzuhalten – sie mit Respekt behandelt und bestmöglich vor Übergriffen schützt.
Es ist aber auch ein Alarmzeichen für die Gesellschaft, wenn in Teilen der Bevölkerung die Sprache verroht, der Respekt auch gegenüber Autoritäten sinkt und Hemmschwellen fallen. Vor diesem Hintergrund ist es zwar gut, wenn die Polizisten nun bessere Schutzausrüstung bekommen sollen. Allein damit wird die Respektlosigkeit gegenüber dem Staat und seinem Gewaltmonopol aber nicht in den Griff zu bekommen sein.
Wichtig ist vielmehr, dass jeder Übergriff gegen Polizisten oder Rettungskräfte als Attacke auf den Staat konsequent verfolgt und bestraft wird. Falsche Toleranz und Verharmlosung auch bei der Justiz helfen hier nicht weiter. Im Gegenteil: Wenn ein Angreifer sich etwa nicht vor Gericht verantworten muss, nur weil er zum Tatzeitpunkt betrunken war, ist dies nicht nur ein grundfalsches Signal an den Täter selbst und mögliche Nachahmer. Sondern es erschüttert auch das Vertrauen der Polizisten darin, dass der Staat bei Angriffen uneingeschränkt hinter ihnen steht. Ein Vertrauen, das gerade in Zeiten, in denen die Aufgaben für die Polizei sicher nicht leichter werden, jedoch unabdingbar ist.