Mehr Geld für die Kinderbetreuung
Wie die Stadt mehr Plätze schaffen will
Derzeit fehlen in Augsburg rund 500 Kita-Plätze. Deshalb will die Stadt wie die Groß- und Tagespflege attraktiver gestalten, damit dort zusätzliche Plätze geschaffen werden. Unter Tagespflege sind Tagesmütter zu verstehen, die Kinder zu Hause betreuen. Für eine Großtagespflege können Stadt, freie Träger oder Privatpersonen Räume anmieten und dort Kinder betreuen. Die Hürden dafür sind niedriger als für neue Plätze in Kitas; und auch die Betreuung läuft flexibler. Der Jugendhilfeausschuss hat sich nun für die Offensive ausgesprochen.
Was ist darin enthalten? Die Stadt will zum einen finanzielle Anreize für Anbieter schaffen, etwa durch die Anhebung der Tagesentgelte und die Einführung eines zusätzlichen Zuschlages für pädagogische Fachkräfte. Ein ergänzendes Angebot an Ersatzbetreuung soll in Familienstützpunkten erprobt werden. Daneben sollen Interessierte bei der Einrichtung einer Großtagespflege unterstützt werden. Zudem sollen Eltern, die ihr über dreijähriges Kind in einer Groß- oder Tagespflege unterbringen, gegenüber den Eltern gleichgestellt werden, deren Kinder in einer Kita sind. Denn Letztere erhalten vom Freistaat 100 Euro im Monat. Die Stadt will künftig diese Kosten übernehmen. Stadträtin Ingrid Fink (CSU) betonte, dass die Stadt nicht „dauerhaft eine Leistung übernehmen würde, die der Freistaat leisten sollte.“
Die Offensive umfasst rund 1,6 Millionen Euro – freilich nur, wenn das geld auch abgerufen werden. Max Weinkamm (CSU) relativierte die hohe Summe. „Inhaltlich stehen wir voll hinter dem Beschluss. Allerdings sollten die Erwartungen nicht zu hoch gegriffen werden, denn noch ist das Geld nicht vorhanden und muss erst in den Nachtragshaushalt eingebracht werden.“Er wolle jetzt nicht Erwartungen wecken, dass die Vorhaben schnell umgesetzt werden können. (ziss)