Wer wird Nachfolger in Berlin?
Von der Leyen will auf jeden Fall gehen
Berlin Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will ihr Amt aufgeben, egal, ob sie am Dienstag vom EU-Parlament zur neuen Kommissionspräsidentin gewählt wird oder nicht. Die CDU-Politikerin löste mit ihrer Ankündigung heftige Spekulationen aus. Denn jetzt ist klar, dass Kanzlerin Angela Merkel das Kabinett umbilden muss. Die spannende Frage ist, ob Merkel von der Leyens Job einfach nur neu besetzt – oder eine größere Kabinettsumbildung vornimmt.
Als Nachfolger kommen zwei Staatssekretäre aus dem Verteidigungsministerium infrage. Sowohl Peter Tauber von der CDU als auch Thomas Silberhorn von der CSU können sich Hoffnungen machen. Weitere Namen sind Gesundheitsminister Jens Spahn, der verteidigungspolitische Sprecher Henning Otte (beide CDU) sowie der niedersächsische CDU-Landesvorsitzende Bernd Althusmann. Genannt wird mit dem Europaabgeordneten David McAllister noch ein weiterer Niedersachse und auch der Schleswig-Holsteiner CDU-Mann Johann Wadephul. Gegen alle männlichen Kandidaten spricht, dass Merkel die Unions-Reihen im Kabinett ausgewogen mit Männern und Frauen besetzen will. Da derzeit eine direkte Nachfolgerin für von der Leyen nicht Sicht ist, käme eine Kabinettsumbildung infrage.
Bei diesem Szenario hält sich die Spekulation, die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz könnte neue Gesundheitsministerin werden und Spahn den Wechsel ermöglichen. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat erklärt, nicht ins Kabinett gehen zu wollen.
Zuletzt hat Kanzlerin Merkel es aber stets verstanden, bei Neubesetzungen Namen aus dem Hut zu zaubern, die vorher keiner auf dem Zettel hatte.