Schwabmünchner Allgemeine

Westbalkan

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So sehr der Ruf der EU auch in vielen Mitgliedsl­ändern ramponiert sein mag – es gibt noch immer Staaten, die nur gern zum Bündnis dazustoßen würden. Die Aussicht auf einen Beitritt haben derzeit vor allem Staaten des Westbalkan­s: Bosnien-Herzegowin­a, Nordmazedo­nien, Serbien, Albanien, Montenegro und das Kosovo. Geografisc­h liegen sie mitten in Europa, politisch und wirtschaft­lich trennen sie von den EU-Staaten teilweise Welten. Hinzu kommt, dass sich der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo verschärft: Das heute fast ausschließ­lich von Albanern bewohnte Kosovo, eine ehemalige serbische Provinz, hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien will den jungen Staat nicht anerkennen, dieser führt seit vergangene­m November einen Zollkrieg gegen serbische Einfuhren. Doch links liegen lassen kann und will die EU den Westbalkan nicht. Die EUKommissi­on hatte den Ländern bei entspreche­nden Reformen einen EU-Beitritt bis 2025 in Aussicht gestellt. In ihrer Werbetour machte auch von der Leyen den Staaten zumindest Hoffnungen. Speziell Nordmazedo­nien bezeichnet­e von der Leyen als leuchtende­s Beispiel. „Ich bin überzeugt, dass wir den Westbalkan viel ernster nehmen müssen“, sagte sie. (huf) Was würde eine Kommission­schefin namens Ursula von der Leyen für den Brexit bedeuten? Das ist die einzige Frage, die sich die Briten vor der Besetzung des EU-Spitzenjob­s stellen. Die Verhandlun­gen zwischen London und Brüssel seien abgeschlos­sen, schrieb von der Leyen vor wenigen Tagen an die Europaabge­ordneten. Das mit London ausgehande­lte Austrittsa­bkommen ist für die Kandidatin „der einzige und bestmöglic­he Deal“. Solche Worte aber ignorieren viele Parlamenta­rier in Westminste­r gerne. Sollte Großbritan­nien eine Verlängeru­ng der Scheidungs­frist jenseits des 31. Oktobers

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