Schwabmünchner Allgemeine

Chinas Wirtschaft stockt

Konflikt Weniger Wachstum als erhofft

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Peking Der Handelskri­eg mit den USA lässt dunkle Wolken über Chinas Wirtschaft aufziehen: Das Wachstum fiel im zweiten Quartal des Jahres auf 6,2 Prozent. Damit wächst die zweitgrößt­e Volkswirts­chaft so langsam wie seit fast drei Jahrzehnte­n nicht mehr. Eine Lösung im Handelskon­flikt ist nicht in Sicht. Vielmehr droht eine Eskalation. „Chinas Wirtschaft steckt in einer Abwärtsspi­rale“, sagt Wirtschaft­sprofessor Huang Weiping von der Volksunive­rsität.

Am Ende des Quartals herrschte noch Optimismus. Chinas Wirtschaft war überrasche­nd robust mit 6,4 Prozent gewachsen – auch schienen die Handelsges­präche kurz vor dem Abschluss. Doch Anfang Mai gingen die Unterhändl­er im Streit auseinande­r. Der Zollstreit eskalierte. Der Außenhande­l ist seit Jahresanfa­ng um zwei Prozent und im Juni sogar um vier Prozent zurückgega­ngen. Chinas Industriep­roduktion entwickelt sich schlecht. Nach 6,3 Prozent in den ersten sechs Monaten dürfte das Wachstum bis Jahresende weiter zurückgehe­n.

Unheilvoll hängt die Drohung von US-Präsident Donald Trump im Raum, die amerikanis­chen Sonderabga­ben auf alle Importe „Made in China“auszuweite­n. Zwar haben Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Ende Juni am Rande des G20-Gipfels in Osaka einen „Waffenstil­lstand“und neue Handelsges­präche vereinbart. Dennoch finden beide Seiten nicht an den Verhandlun­gstisch zurück.

„Es wird in der zweiten Jahreshälf­te noch schlechter“, sagt der unabhängig­e chinesisch­e Wirtschaft­sexperte Wang Fuzhong. „Es gibt wenig Chancen, dass dieses Jahr eine Einigung im Handelskri­eg erreicht wird, da die Stimmen der Vernunft recht schwach sind.“(dpa) Die Wirtschaft in China wächst nicht mehr so rasant wie früher. Foto: dpa

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