CSU setzt in Städten auf Frauen
Partei präsentiert neue OB-Kandidatinnen
München Keine Partei stellt in Bayern mehr aktive Kommunalpolitiker als die CSU. In den großen Städten aber spielt die Partei bisher oft nur die zweite Geige. Parteichef Markus Söder will das ändern und bei der Kommunalwahl im März nicht nur die Vorherrschaft der CSU in Augsburg verteidigen, sondern auch die Oberbürgermeistersessel in München, Nürnberg und Regensburg erobern. Nach der Sitzung des CSUVorstands stellte er gestern die neuen Kandidaten vor: Drei junge Frauen und einen Mann.
Bei der Landtagswahl 2018 hat es noch nicht so recht geklappt. Da blieben in der CSU die Männer noch in der Überzahl. Bei der Kommunalwahl soll sich das zumindest in den großen Städten ändern. Söder will zeigen, dass es ihm Ernst ist mit seiner Ankündigung, die CSU jünger und weiblicher aufzustellen. In Augsburg tritt die zweite Bürgermeisterin Eva Weber, 42, an, in München Kommunalreferentin Kristina Frank, 37, und in Regensburg die frühere Bundestagsabgeordnete und Stadträtin Astrid Freudenstein, 46. Nur in Nürnberg ist der neue OB-Kandidat der CSU ein Mann: Marcus König, 38, bisher Fraktionschef der CSU im Stadtrat.
Söder zeigte sich fast schon begeistert über seine Kandidaten. Schon vor der Sitzung sagte er: „Wir setzen tatsächlich auf ganz neue, frische Kräfte, die auch für sich selber für einen neuen Stil stehen.“Hinterher geriet er ins Schwärmen. Bei der Präsentation im Vorstand sei „einer besser als der andere gewesen.“Es werde für die CSU eine spannende Kommunalwahl werden.
Das liegt nach Söders Worten auch daran, dass sich die Bedingungen in den Städten geändert haben. Für einen erfolgreichen Wahlkampf sei wichtig, in den Großstädten eine andere Form von Politik zu machen. Mancherorts müsse sich die CSU Dreikämpfen stellen, andernorts wisse man nicht, ob die SPD überhaupt noch ein Gegner sei. Im Wettkampf mit den Grünen wolle die CSU auf „Wachstum mit Sinn und Ethik setzen.“