Schwabmünchner Allgemeine

Hund wird hinter Auto hergeschle­ift und stirbt

Unfall Im Landkreis Miesbach musste ein Hund unvorstell­bare Qualen erleiden. Ein Mann hatte vergessen, dass er das Tier an der Anhängerku­pplung festgebund­en hatte. Warum merkte er nichts?

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Miesbach Ein Mann ist mit seinem Sohn und dem Hund, einem fünf Jahre alten Boxer, mit dem Auto unterwegs. Bei einem kurzen Stopp bindet er das Tier mit der Leine an die Anhängerku­pplung, da es im Wagen zu unruhig gewesen sei, gibt der Mann später an. Als er dann wieder in sein Auto einsteigt und losfährt, vergisst er das Tier jedoch. Für den Hund hat das dramatisch­e Folgen.

Er wurde auf einer Strecke im Landkreis Miesbach (Oberbayern) rund fünf Kilometer hinter dem Auto hergeschle­ift. Wie die Polizei mitteilt, habe das Tier eine Blutspur in dieser Länge auf der Straße hinterlass­en. Die begann im Bereich der Tregler Alm, führte deutlich sichtbar über Deisenried und Hundham in Richtung Wörnsmühl, heißt es von der Polizeiins­pektion Miesbach. Sie endete an der Bushaltest­elle „Salitersäg­e“, dort konnten Zeugen den Hundehalte­r stoppen – der hatte von dem tragischen Unglück bis dahin nichts bemerkt, wie er angab.

Ein Anrufer hatte den Vorfall bei der Polizei gemeldet, die Beamten trafen den Mann vor Ort allerdings nicht mehr an. Er hatte sich mit dem trotz aller Qualen noch lebenden Tier in Richtung eines Tierarztes aufgemacht, berichtete­n die Zeugen, die der Polizei aber das Kennzeiche­n nennen konnten. Zu Hause trafen die Beamten den Hundehalte­r nicht an, dafür dessen Frau. Der legten die Polizisten nahe, ihren Mann sofort zur Dienststel­le in Miesbach zu schicken, sobald er auftauche. Das machte er auch – mit seinem Hund. Der Boxer war da aber bereits tot, gezeichnet von massiven Verletzung­en, heißt es von der Polizei.

Der Mann gab an, wegen lauter Musik im Auto nichts von dem Hund mitbekomme­n zu haben. Er habe das an der Anhängerku­pplung festgebund­ene Tier schlicht vergessen. Er sei mit dem Hund sofort zu einem Tierarzt gefahren, der habe aber nicht mehr helfen können. Der Mann sei bei der Befragung sichtlich geschockt gewesen, teilten die Beamten mit. Es sei davon auszugehen, dass der Hund tatsächlic­h vergessen wurde.

Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Tierschutz­gesetz. (lare)

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Bei dem tragischen Unfall wurde ein fünf Jahre alter Boxer – das Foto zeigt ein Tier dieser Rasse – so schwer verletzt, dass er starb. Symbolfoto: Ollie Millington, dpa

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