Uni schneidet bei Internetauftritt schlecht ab
Ranking Bei einem Online-Vergleich von 50 Hochschulen landet Augsburg auf dem vorletzten Platz. Aber ist das Angebot auf Facebook, Twitter und Co. wirklich so unattraktiv?
Dass Studenten fleißig in den sozialen Medien aktiv sind, ist keine Frage. Aber inwieweit setzen sich Hochschulen mit der Materie auseinander? Plattformen wie Instagram, Facebook und Twitter können ja gleichermaßen die Studenten informieren, aber auch für die Uni als Werbung funktionieren. Die Universität Augsburg ist bei einer neuen Internet-Analyse aber nur auf Rang 49 von 50 großen Hochschulen in Deutschland gelandet – und damit auf dem vorletzten Platz. Woran liegt das?
Die neue Umfrage wurde von dem Online-Service Charly.Education durchgeführt. Die Entwickler hinter dem Anbieter sind auch Studenten und wollen mit ihrem virtuellen Study-Buddy anderen Studenten durch die Prüfungsphase helfen. In ihrer Rangliste bekamen die Universitäten Punkte für jeden Post auf den drei großen Plattformen: Facebook, Twitter und Instagram. Hier die Ergebnisse.
Bei der Wertung schneidet die Universität Düsseldorf als Spitzenreiter ab, weil sie online besonders aktiv ist. Im Durchschnitt postet sie auf allen Seiten mehr als zweimal pro Tag. Die Technische Universität München hat nach dem OnlineRanking die meisten Fans. Die TU München hat auf Instagram über 21 000 Follower, auf Facebook mehr 89000 Abos und auf Twitter ebenfalls über 26000 Follower.
Und wie sieht es in Augsburg aus? Die Universität ist im Vergleich weit abgeschlagen. Sie kann sich mit nicht mal einem Post pro Tag auf allen Plattformen in der Wertung nur
auf dem vorletzten Rang platzieren. Schlechter schneidet nur die Universität Dortmund ab. Auch im Vergleich von Followern und Likes liegt die Uni Augsburg im hinteren Feld. Sie hat auf Instagram nur 5350 Follower, auf Facebook hat sie um die 14000 Abos und auf Twitter knapp 2500 Follower. Doch aus Sicht von Unisprecher Klaus Prem sind hohe Zahlen nicht alles.
Er hat sich mit seinem Team das Ranking angeschaut und erklärt, dass man Zahlen, die auf die quantitative Leistung hinweisen, auch in
Relation mit der Größe der Hochschulen sehen müsse. Er sagt, „dass eine TU München mit über 41000 Studierenden mehr Follower verzeichnen kann als eine Universität mit rund 20 000 Studierenden – wie Augsburg – ist nicht erstaunlich.“Des Weiteren nehme die Analyse nur auf bestimmte Werte Rücksicht.
Prem kritisiert, es würden Informationen zur Interaktion zwischen den Studierenden und den Universitäten über solche Plattformen fehlen. Außerdem stellt er die Frage:
„Welche Inhalte werden in welcher Qualität gepostet?“
Die Mitarbeiter der Uni-Pressestelle in Augsburg sind selbst zum großen Teil Studenten. Sie geben sich Mühe, immer Inhalte zu veröffentlichen, die Service, Informationen und Unterhaltungswert für andere Studenten liefern. Sie richten sich nach Rückmeldungen und User-Verhalten. Mit Instagram als Hauptplattform nutzen sie besonders die Funktion der „Story“. Die kurzlebigen Videos und Bilder bieten viele visuelle Inhalte, die auch als Information funktionieren. Ein Beispiel: die Erinnerung an einen Kreativwettbewerb, an dem alle Mitarbeiter und Studenten teilnehmen können.
Trotz des schlechten Ergebnisses beim Ranking bleibt das Presseteam der Uni Augsburg positiv: „Wir sind sowohl mit unseren Follower-Zahlen als auch mir der durchschnittlichen Reichweite und Interaktion zufrieden und konnten diese Kennzahlen in den letzten Jahren ausbauen“, sagt Prem. Um weiter so zu arbeiten und die Social-Media-Aktivitäten zu verbessern, freut sich die Pressestelle immer über Studenten, die das Team unterstützen wollen.
Eine Medien- und Kommunikations-Studentin sagt zu dem Thema: „Über Instagram folge ich der Uni, finde den Inhalt auch interessant, aber als jemand, der die Plattform täglich benutzt, denke ich, dass noch mehr Zeit in die Plattform investiert werden sollte.“Instagram werde von ihren Kommilitonen am meisten genutzt. Ein Lehramtsstudent erklärt, dass über Veranstaltungen in einer anderen Form der Kommunikation besser berichtet werde: „Wer kennt sie nicht, die E-Mails von Klaus Prem.“Fast täglich gebe es Benachrichtigungen zum Thema Uni-Alltag, Veranstaltungen oder zur Teilnahme an einer Umfrage. Die E-Mail sei der beste Weg, um alle Studenten zu erreichen. Nicht jeder nutze die sozialen Medien. Aber wer an der Uni ist, hat auf jeden Fall eine E-Mail-Adresse und bleibt dadurch informiert.
ODas Ranking ist online zu finden unter www.charly.education/presse/influenceruni