Ordnungsdienst will mehr Personal
Sicherheit Die Stadt erwägt erneut eine Vergrößerung auf 25 Stellen. Die Begründung: Viele Wünsche der Bürger sind sonst nicht zu erfüllen. Eines wird aber sicher nicht kommen
Die Stadt will ihren Ordnungsdienst weiter ausweiten. In den vergangenen Jahren wuchs der Ordnungsdienst auf insgesamt 21 Vollzeitstellen. Allerdings sei diese Personalausstattung nicht mehr ausreichend, so Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD). Das Spektrum reicht von allgemeinen Innenstadtstreifen über Kontrollen der Flussufer bis hin zu Einsätzen an Brennpunkten wie dem Spielplatz an der City-Galerie und der Hochzoller Neuschwansteinstraße, wo Jugendliche sich nachts lautstark treffen beziehungsweise trafen. Speziell die Situation auf Plätzen und Grünanlagen, die besonders im öffentlichen Fokus stehen, habe die Anforderungen erhöht.
Wurm sieht den Bedarf für mindestens vier weitere Planstellen, um eine dritte Nachtschicht (momentan gibt es drei Tag- und zwei Nachtschichten) einführen zu können. Anders könne man den Erwartungen von Politik und Bürgern nicht gerecht werden. Inzwischen werde häufig der Wunsch von Bürgern an die Stadt herangetragen, Brennpunkte an einem Abend mehrmals anzufahren. Das sei mit der jetzigen Ausstattung nicht machbar. Zudem
müsse man über eine Verstärkung der dann insgesamt sechs Schichten nachdenken.
Unterdessen lehnt die Stadt die Einführung einer Sondereinheit des Ordnungsdienstes zur Verfolgung von Bettlerbanden in der Innenstadt ab. Die Fraktion von Pro Augsburg hatte die Einrichtung einer „Task Force“beantragt. Diese bringe nichts, so Wurm. Deren Mitarbeiter wären, selbst wenn sie in Zivil unterwegs wären, in kurzer Zeit bei den Bettlern bekannt. Diese würden sich dann via Handy gegenseitig
warnen. Der Ordnungsdienst überwacht Bettler seit einigen Jahren schärfer, um das bandenmäßige Betteln, das in Augsburg laut Satzung verboten ist, zu verhindern. Jährlich kommt der Ordnungsdienst auf etwa 350 Verstöße, was das aggressive Betteln betrifft. Eine bandenmäßige Organisation zu beweisen sei deutlich schwieriger, so Wurm. Meist bleiben die Banden aus Rumänien, Bulgarien und der Slowakei nur einige Wochen, bevor sie in die nächste Stadt weiterziehen.
Momentan wird ein Verwarnungsgeld
von 55 Euro fällig, das sofort bezahlt werden muss, da die Bettler in Deutschland keinen Wohnsitz haben. Häufig hätten die Betroffenen aber nur Cent-Beträge bei sich. Momentan, so Wurm, prüfe man, ob man Handys von Bettlern als so genannte Sicherheitsleistung einziehen könne. Wurm verweist auch grundsätzlich darauf, dass eine spezielle Überwachungsgruppe dafür sorge, dass der Ordnungsdienst anderen eventuell dringlicheren Aufgaben weniger nachkommen könne.