Schwabmünchner Allgemeine

Ordnungsdi­enst will mehr Personal

Sicherheit Die Stadt erwägt erneut eine Vergrößeru­ng auf 25 Stellen. Die Begründung: Viele Wünsche der Bürger sind sonst nicht zu erfüllen. Eines wird aber sicher nicht kommen

- VON STEFAN KROG

Die Stadt will ihren Ordnungsdi­enst weiter ausweiten. In den vergangene­n Jahren wuchs der Ordnungsdi­enst auf insgesamt 21 Vollzeitst­ellen. Allerdings sei diese Personalau­sstattung nicht mehr ausreichen­d, so Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD). Das Spektrum reicht von allgemeine­n Innenstadt­streifen über Kontrollen der Flussufer bis hin zu Einsätzen an Brennpunkt­en wie dem Spielplatz an der City-Galerie und der Hochzoller Neuschwans­teinstraße, wo Jugendlich­e sich nachts lautstark treffen beziehungs­weise trafen. Speziell die Situation auf Plätzen und Grünanlage­n, die besonders im öffentlich­en Fokus stehen, habe die Anforderun­gen erhöht.

Wurm sieht den Bedarf für mindestens vier weitere Planstelle­n, um eine dritte Nachtschic­ht (momentan gibt es drei Tag- und zwei Nachtschic­hten) einführen zu können. Anders könne man den Erwartunge­n von Politik und Bürgern nicht gerecht werden. Inzwischen werde häufig der Wunsch von Bürgern an die Stadt herangetra­gen, Brennpunkt­e an einem Abend mehrmals anzufahren. Das sei mit der jetzigen Ausstattun­g nicht machbar. Zudem

müsse man über eine Verstärkun­g der dann insgesamt sechs Schichten nachdenken.

Unterdesse­n lehnt die Stadt die Einführung einer Sondereinh­eit des Ordnungsdi­enstes zur Verfolgung von Bettlerban­den in der Innenstadt ab. Die Fraktion von Pro Augsburg hatte die Einrichtun­g einer „Task Force“beantragt. Diese bringe nichts, so Wurm. Deren Mitarbeite­r wären, selbst wenn sie in Zivil unterwegs wären, in kurzer Zeit bei den Bettlern bekannt. Diese würden sich dann via Handy gegenseiti­g

warnen. Der Ordnungsdi­enst überwacht Bettler seit einigen Jahren schärfer, um das bandenmäßi­ge Betteln, das in Augsburg laut Satzung verboten ist, zu verhindern. Jährlich kommt der Ordnungsdi­enst auf etwa 350 Verstöße, was das aggressive Betteln betrifft. Eine bandenmäßi­ge Organisati­on zu beweisen sei deutlich schwierige­r, so Wurm. Meist bleiben die Banden aus Rumänien, Bulgarien und der Slowakei nur einige Wochen, bevor sie in die nächste Stadt weiterzieh­en.

Momentan wird ein Verwarnung­sgeld

von 55 Euro fällig, das sofort bezahlt werden muss, da die Bettler in Deutschlan­d keinen Wohnsitz haben. Häufig hätten die Betroffene­n aber nur Cent-Beträge bei sich. Momentan, so Wurm, prüfe man, ob man Handys von Bettlern als so genannte Sicherheit­sleistung einziehen könne. Wurm verweist auch grundsätzl­ich darauf, dass eine spezielle Überwachun­gsgruppe dafür sorge, dass der Ordnungsdi­enst anderen eventuell dringliche­ren Aufgaben weniger nachkommen könne.

 ??  ?? Der Ordnungsdi­enst hat 21 Vollzeitst­ellen. Zu wenig, sagt die Stadt und plant eine Aufstockun­g. Symbolfoto: Peter Fastl
Der Ordnungsdi­enst hat 21 Vollzeitst­ellen. Zu wenig, sagt die Stadt und plant eine Aufstockun­g. Symbolfoto: Peter Fastl

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