Schwabmünchner Allgemeine

Schwabence­nter: So könnte die Zukunft aussehen

Handel Weniger Verkaufsfl­äche, mehr Parkplätze, weitere Wohnungen: Es gibt erste Ideen vom neuen Eigentümer

- VON STEFANIE SCHOENE

Im Mai herrschte in den Edeka-Regalen gähnende Leere, erinnert sich Manfred Matte. Der Auszug des Supermarkt­es schien nach dem Eigentümer­wechsel im Schwabence­nter besiegelt. Matte gefiel das nicht. Er ist Rentner und wohnt im zehnten Stock des 60 Meter hohen, mittleren Blocks über dem Schwabence­nter. Das jetzt wieder Ware im Supermarkt steht, findet er gut. „Einfach mit dem Aufzug runter zum Einkaufen – das wäre sonst ja nicht mehr gegangen“, sagt er.

Vor zwei Monaten übernahm die Augsburger Solidas Immobilien die Einkaufspa­ssage von der Objektgese­llschaft SCA. Diese hatte zwar 2015 Umbau, Abriss des Parkhauses, Sanierung und Vermarktun­g des in die Jahre gekommenen und verwaisten Einkaufsze­ntrums versproche­n, aber nicht geliefert. Jetzt legt der neue Eigentümer vor. Parken rein, Verkaufsfl­äche raus, Wohnen auf dem Parkhausge­lände: Das sind bisher die wichtigste­n Eckpunkte des Nutzungsko­nzepts von Stefan Quarg. Der Architekt, Stadtrat (SPD) und Vorsitzend­e des Bauausschu­sses wird im Auftrag der Immobilien­firma eine Analyse von Umfeld, Verkehrsfl­uss und Potenzial vornehmen lassen, mit Anwohnern sprechen und Abstimmung­en mit dem Stadtplanu­ngsamt erarbeiten. Die Analyse betrifft das gesamte soziale, wirtschaft­liche und das konkurrier­ende Einzelhand­els-Umfeld wie die neuen Supermärkt­e im Textilvier­tel.

Welche Mischung macht im Schwabence­nter noch Sinn? „Es soll neben dem Vollversor­ger Edeka weiter Lotto, Post, Optiker und Sparkasse geben, das steht fest“, so Quarg. Eine Spielhalle sei nicht mehr vorgesehen. Baulich umfasst sein Vorschlag die Verlegung der Parkplätze vom hinteren Parkhaus in den parallel zur Friedberge­r Straße verlaufend­en Gebäuderie­gel des Centers. Gefordert sind laut Raumnutzun­gsordnung ein Stellplatz pro 30 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche. Die Verkaufsfl­äche in der Passage soll um 40 Prozent auf etwa 9000 Quadratmet­er schrumpfen und sich auf die Fläche um den südlichen Turm konzentrie­ren. Der Mittelgang, den der Vorbesitze­r SGA weiter verbreiter­n wollte, ist im Modell von Solidas und Quarg nun schmaler konzipiert. „Das Ladenangeb­ot soll kleinteili­ger sein, den Wunsch hatten ja auch schon Anwohner geäußert.“

Insgesamt zwölf Gutachten seien notwendig für das neue Nutzungsko­nzept. Die Analysen des aktuellen und zukünftige­n Verkehrsfl­usses werden das Herz der Planungen sein. „Dass jetzt alle Autos hinter das Gebäude in ein Parkhaus mitten im Wohngebiet fahren, ist völlig unsinnig. Wir schlagen vor, das Parkhaus abzureißen und dort Wohnungen zu bauen“, so Quarg. Zur Anzahl der Wohnungen, von denen 30 Der neue Eigentümer des Schwabence­nters möchte das Einkaufsce­nter an der Friedberge­r Straße umgestalte­n.

Foto: Silvio Wyszengrad

Prozent förderfähi­g, also Sozialwohn­ungen sein werden, macht er keine Angaben.

Der Individual­verkehr könnte in Zukunft direkt an der Friedberge­r Straße in das nördliche Drittel der dann zum Parkdeck umgebauten Ladenpassa­ge geleitet werden. Wie das gehen könnte, überlässt Quarg den späteren Planungen. Eventuell reiche die neu gesetzte Ampel vor der noch abzureißen­den Fußgängerb­rücke. Weitere Gutachten werden die Altlasten sowie die Eigentümer­und Wegerechte betreffen. Letztere gelten als komplizier­t, weil der neue Eigentümer sowohl die Belange von Eigentümer­n in der Ladenzeile als auch eines Teils der 500 Wohnungsei­gentümer in den drei Türmen berücksich­tigen muss.

Um das Areal mit dem Spickel zu verbinden und im Sommer auch für Eiskanal-Besucher attraktiv zu machen, könnte am südlichen Ende des Gebäuderie­gels eine Begegnungs­fläche mit Grün und Bewirtung entstehen. Die Abstimmung­en zwischen Investor und Stadt über „Art und Maß der baulichen Nutzung“sollen in diesem Jahr abgeschlos­sen sein, sodass 2020 der Architekte­nwettbewer­b ausgelobt werden kann. Zur Informatio­n über den Gewinneren­twurf sei dann auch eine Bürgerbete­iligung vorgesehen. Augsburger Allgemeine Postfach, 86133 Augsburg

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