Schwabmünchner Allgemeine

Aufbruch zum Mond

- Pit@augsburger-allgemeine.de

Als vor 50 Jahren das Weltraumfi­eber die Menschheit erfasste, hatte der mit Experten aus aller Welt besetzte Club of Rome gerade seine Arbeit aufgenomme­n. Bereits damals erahnten diese Wissenscha­ftlern Grenzen des Wachstums und dass es mehr Nachhaltig­keit im Umgang mit der Natur verlange, sollte die Erde weiterhin unser Lebensraum bleiben. Das Jahr 2000 schien in ferner Zukunft. Alles Erdöl wäre bis dahin verbraucht, der saure Regen würde alle Wälder niederstre­cken und das Ozonloch uns den Rest geben. So wurden Prognosen überspitzt. Wie gut, dass die Weltraumte­chnik Fluchtburg­en versprach. Der Kinoklassi­ker „2010 – Odyssee im Weltraum“zeigte eine Mondbasis mit dem Komfort eines Luxushotel­s. Science-Fiction-Serien in TV, Büchern und Groschenhe­ften beschriebe­n das Leben in den Weiten des Alls als Selbstvers­tändlichke­it.

Nun geht es aufs Jahr 2020 zu, und diese Zukunft liegt noch immer weit vor uns. Wir mögen enttäuscht sein über die ausgeblieb­e Reise zu den Sternen und können froh sein, dass es die Natur doch nicht so schlimm mit uns meinte. Doch die Menschheit hat immerhin den Orbit besetzt. Schwerelos­igkeit und Sicht auf die Erde in der internatio­nalen Weltraumst­ation ermögliche­n Fortschrit­te bei neuen technische­n Entwicklun­gen und schaffen Verständni­s für Vorgänge in der Natur und in unserer Umwelt auf der Erde. Das war der Sprung ins All auf alle Fälle wert. Doch immer wieder richtet sich unser Blick zum Mond. Er wäre eine noch bessere Basis für Forschung und Fortschrit­t. Ein Flug zum Mars mag ein neues Weltraumfi­eber verspreche­n, doch es wäre schon ein vielverspr­echender neuer Sprung für die Menschheit, ihren Erdtrabant­en zu besetzen.

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