Ein Dorffest wie aus dem Bilderbuch
Veranstaltung Erstmals organisieren zwei Vereine gemeinsam die Feier. Pfarrer segnet mehr als 100 Oldtimer in der Dorfstraße vom „Papamobil“aus
Gennach Einige Feste wurden am vergangenen Wochenende wegen schlechter Wetterprognose abgesagt, nicht aber das große Dorffest in Gennach und die Veranstalter wurden für ihren Mut reichlich belohnt. Denn bei der großen Oldtimerparade am Sonntag strahlte die Sonne vom Himmel und die Besucher konnten sich in aller Ruhe die Raritäten aus vergangenen Zeiten anschauen. 105 Oldtimer von Autos bis zu Traktoren, Last- und Feuerwehrfahrzeugen, über Motorräder bis zum Heuwagen waren in der ganzen – für den Verkehr vom Musikantenstadel bis fast zur Abbiegung nach Ettringen gesperrten – Dorfstraße auf beiden Straßenseiten aufgereiht. Viele Aussteller waren aus Gennach, aber auch aus den Nachbardörfern bis ins Ost- und Unterallgäu wurden etliche Schmuckstücke aus den Garagen gezogen und den zahlreichen Festbesuchern in Gennach präsentiert. Die Reihe war so lang, dass Pfarrer Sebastian Kandeth bei der Fahrzeugsegnung nach dem Sonntagsgottesdienst sie von einem „Papamobil“aus fahrenderweise segnete und mit Weihwasser besprühte. Eines der ältesten, wenn nicht sogar das älteste Ausstellungsstück, war der DeutzTraktor mit Baujahr 1937 von Johann Götz aus Langerringen. Mit elf PS und einem Hubraum von 1100 ccm bringt er stolze sechs Stundenkilometer auf die Strecke.
Das erstmals vom Schützenverein Edelweiß und der Musikkapelle Gennach gemeinsam veranstaltete Dorffest begann schon am Freitagabend mit dem Sternschießen („Steraschiaßa“) im Musikantenstadel, der zum Teil in einen Schießstand umfunktioniert wurde. Die Wand war zwar mit Papiersternen dekoriert und das Ziel hing ziemlich hoch, doch der zu treffende Stern war nur ein winziges Metallplättchen an einer Stange, die beim Treffer umkippte. Jeder Schütze hatte zwei Probe- und zehn Wertungsschüsse. Dieser traditionelle Schießwettbewerb wurde erstmals wieder seit 2005 in Gennach ausgetragen. Bei den Schülern ab zwölf Jahren kamen die besten drei ins Stechen mit gleichzeitiger Schussabgabe. Martin Kögel verwies dabei Lea Hämmerle auf den zweiten und Jakob Gerbl auf den dritten Platz. Bei den Jugendlichen siegte Rene Kusch im Finale gegen Magnus Brenner. Spannend verlief der Ausscheidungskampf
bei den Erwachsenen. Gleich sechs geübte Schützen kamen mit je zehn Treffern ins Finale und sie blieben auch beim ersten Stechen noch alle fehlerfrei. In den beiden weiteren Durchgängen verabschiedeten sich Rupert Kleber, FranzJosef Müller, Alexander Hämmerle und schließlich auch Georg Stammel. So blieben im Finale noch Thomas Kögel und Matthias Gleich übrig.
Kögel, der als letzter der 131 Teilnehmer in den Wettbewerb ging, leistete sich im Finale seinen ersten Fehlschuss, während Gleich auch diesen „Stern“vom Himmel schoss und damit die Siegerscheibe gewann. Insgesamt wurden 1600 Schuss per Luftdruck in den Sternenhimmel geschickt.
Der Samstagabend stand ganz im Zeichen der Gennacher Musikkapelle,
die im voll besetzten Musikantenstadel ihre Gäste mit einem stimmungsvollen Programm aus traditioneller und moderner Blasmusik bestens unterhielt. Den Sonntagsgottesdienst im Musikantenstadel untermalten die Langenneufnacher Musikanten, die dann auch zum reichhaltigen Mittagstisch aufspielten. Zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag spielte die Jugendkapelle
Gennach-Lamerdingen bis zum allmählichen Festausklang auf. Die Küche war restlos ausverkauft und so waren die beiden Vorsitzenden, Dieter Bruche von den Edelweißschützen und Alexander Hämmerle von den Musikern, mit dem Dorffest hochzufrieden. „Das war ein voller Erfolg, den wir gerne gemeinsam wiederholen wollen“, waren sich beide einig.
Das Dorffest begann mit dem Sternschießen