Fasching ist keine Spaßveranstaltung mehr
Versammlung Bei der Lecharia Klosterlechfeld blickt man unsicher in die nächste Saison. Es fehlen Trainerinnen für die Kindergarde und wie es mit dem Faschingsumzug weitergehen soll, ist immer noch nicht geklärt
Klosterlechfeld Partystimmung, gut besuchte Faschingsbälle und ein starkes Team an Aktiven und Helfern zeichnen die Klosterlechfelder Faschingsgesellschaft Lecharia normalerweise aus. Und doch hatte man bei der 23. Jahreshauptversammlung des Vereins das Gefühl, dass es ein wenig im Gebälk der Faschingsfreunde knarzte. Zwar steht der Verein finanziell gut da, doch hier und da trüben ein paar Sorgen die sonst so fröhliche Stimmung.
Mehr als 200 Mitglieder zählt der Verein, davon sind 62 aktiv an der Faschingsarbeit beteiligt. Viele davon leisten seit langen Jahren konstante und zuverlässige Hilfe bei der Organisation und Durchführung der diversen Veranstaltungen. „Organisieren, planen, aufbauen, abbauen, kochen, putzen, dekorieren, der Fasching ist für die Verantwortlichen schon lange keine Spaßveranstaltung mehr“, sagte Präsident Ali Brecheisen in seinem Jahresrückblick auf die nach eigenen Worten schwierigste Saison seiner Präsidentschaft.
Die neue Saison steht noch auf wackligen Beinen. Die langjährigen Trainerinnen der Kindergarde, Daniela Friedrich und Mandy Dietz, haben ihr Amt mit Ende der Saison niedergelegt, und so steht die Kindergarde im Moment ohne Trainer da. Diverse Gespräche mit vermeintlich interessierten Trainerinnen verliefen im Sande. Auch bei der Prinzengarde steht ein Generationenwechsel an. Nach 27 Jahren erfolgreicher und äußerst engagierter Arbeit beendet auch Christine Für 22 Jahre Vereinsaktivität wurden: (von links) Alfred Brecheisen, Werner Krause, Olli Rieke, Christa Nerlinger und Ralf Nerlinger ausgezeichnet. Bürgermeister Rudolf Schneider (rechts) war der erste Gratulant. Fotos: Susanne Raffler
Krause ihre aktive Trainerzeit. Sie wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Mit den neuen Trainerinnen Annika Raffler und Franzi Holzer darf die große Garde aber hoffnungsvoll auf zwei junge Damen setzen, die selbst
langjährige Tanzerfahrung verfügen und die mit den Tänzerinnen bereits im Training stehen.
Kontrovers diskutiert wurde zum Ende der Sitzung die Frage nach dem Faschingsumzug, der in der
vergangenen Saison mangels Teilnehmern abgesagt werden musste. Ein völlig neues Konzept oder zurück zu Bewährtem ist hier die Frage. Ein neuer Umzugstag, ein Partyzelt für die Gäste, die nach dem Umüber zug noch weiterfeiern möchten oder vielleicht doch wieder ein Umzug mit Partywägen und lauter Musik? Sich ständig ändernde Vorschriften machen die Entscheidung nicht leichter, viele Fragen stehen im Raum und benötigen eine Entscheidung. Diese wird der Vorstand bei seiner nächsten Sitzung treffen müssen.
Der Dank des Lecharia-Präsidenten Brecheisen galt den vielen Helfern im Verein, der Gemeinde, dem Bauhof und vor allem der Klosterlechfelder Feuerwehr, ohne deren Unterstützung so manche Feier nicht möglich gewesen wäre. Dankesund Lobesworte sprach auch Bürgermeister Rudolf Schneider aus. „Was die Lecharia in Sachen Ehrenamt leistet, ist enorm, und ich kann da nur immer wieder meine Unterstützung anbieten“, so Schneider, der wohl um die Sorgen weiß, in der heutigen Zeit mit immer weniger ehrenamtlichen Helfern solche Veranstaltungen zu stemmen. Schneider ermunterte den Verein jedoch, positiv nach vorne zu blicken. Man darf gespannt sein, ob die Herausforderung und ein anstehender Generationenwechsel gelingen.
● Ehrungen Die silberne Ehrennadel für elf Jahre aktive Mitgliedschaft erhielten Arnold Sturm, Brigitte Sturm, Petra Holzer, Attila Friedrich, Fiona Scheel und Matthias Krause. Die goldene Ehrennadel für 22 Jahre aktive Mitgliedschaft gab es für Siegfried Holzer, Werner Krause, Christa Nerlinger, Ralf Nerlinger, Olli Rieke und Alfred Brecheisen. Christine Krause wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Ein Generationswechsel bei der Garde Enorme Leistungen im Ehrenamt