Das Protokoll einer langen Parade
Rückblick So erlebten in Bobingen Umzugsteilnehmer und Zuschauer den Festzug zum Jubiläum der Stadterhebung. Zum 50. Geburtstag haben sich die Mitwirkenden viel einfallen lassen
Bobingen Groß war schon am Wochenende das Interesse an den Berichten über Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag der Stadt Bobingen. Berichte und Bilder wurden auch auf Facebook und auf der Onlineseite unserer Zeitung häufig angeklickt. Am Montag waren die Bilder vom Umzug besonders gefragt. Daher noch ein Nachschlag mit Details vom Geschehen.
Es ist Sonntag, der 14. Juli 2019. Für die 50 Jahre junge Stadt Bobingen ist es ein großer Tag. Die große Geburtstagsparade ist angekündigt, bei der Tausende von Bürgern aus den verschiedensten Vereinen, Gruppierungen und Organisationen aus Bobingen, den Stadtteilen und den umliegenden Ortschaften mitlaufen. Schon seit Wochen brummt und summt es deshalb in der Stadt. Wer läuft wo mit? Wird das Wetter passen? Wer macht den „Täfelebua“oder das „Täfelemädle“, trägt also das Vereinsschild? Unter welches Motto soll man seine Gruppe stellen? Das sind die dringlichsten Fragen, die im Vorfeld beantwortet werden mussten.
13.30 Uhr: Die meisten der teilnehmenden Gruppen treffen sich am Startpunkt auf der Krumbacher Straße vor der Singoldhalle. Die Sonne lacht von oben, eine Erleichterung, versprach doch der Wetterbericht in den Tagen zuvor eher Ungemach. Alle sind fröhlich aufgeregt, die Stimmung ist bestens. Alle Teilnehmer freuen sich auf den Umzug. Die letzten Fragen vorab: Werden genügend Zuschauer da sein? Und wo bleibt der Täfelebua, der jetzt schon eine Viertelstunde Verspätung hat?
Schnell werden noch einheitliche Vereinsshirts angezogen oder letzte Hand an die mitgeführten Bollerwagen und Ähnliches gelegt. Die Sportvereine bauen ihre tragbaren Tischtennisplatten und Volleyballnetze auf.
13.45 Uhr: Die letzten Umzugsteilnehmer trudeln ein. Auch der vermisste Täfelebua ist endlich da und bekommt sein Vereinsschild in die Hand gedrückt. Langsam formieren sich die großen Gruppen, die Feuerwehren richten ihre Reihen aus, die Schützenvereine nehmen Haltung an. Ein wenig lockerer geht es bei den Kindergärten und Sportvereinen zu. Entlang der Umzugsstrecke werden die letzten Festzeichen verkauf: Hüte und Fächer. So ausgestattet suchen sich die Zuschauer langsam den „besten“Platz.
14 Uhr: Pünktlich kann der große starten. „Lächeln und winken“, heißt jetzt die oberste Devise. Während die ersten schon unterwegs sind, müssen die letzten der teilnehmenden 85 Gruppen noch ein bisschen warten, bis sie sich in Bewegung setzen können.
Auf den ersten Hundert Metern haben sich nur wenig Besucher eingefunden. Die Spannung steigt: Was, wenn niemand gekommen ist? Spätestens beim Kirchplatz zeigt sich: Diese Sorge war unbegründet. Dicht an dicht stehen die Zuschauer und jubeln oder winken begeistert zurück. Neugierig wird erkundet, wer denn jetzt wo mitläuft, und eifrig geschaut, ob man die Freunde, Bekannten oder Verwandten beim jeweiligen Verein entdeckt. Viele Besucher haben einen Fotoapparat mitgebracht oder machen Schnappschüsse mit dem Handy. So einen Umzug gibt es schließlich nicht alle Tage.
14.30 Uhr: Der Zug läuft jetzt eine halbe Stunde, alle Teilnehmer sind jetzt auf der Umzugsstrecke. Diese zieht sich von der Krumbacher Straße bis zum Kirchplatz, dann folgen Hochstraße, AlbertSchweitzer-Straße, Gartenstraße, Mayerweg und Pestalozzistraße. Dort steht die Tribüne, auf der die Ehrengäste, die jetzt noch dem Zug vorneweg laufen, Platz nehmen werden. Immer mal wieder kommt der Festzug ins Stocken, dann ergeben sich kleine Gespräche zwischen den Teilnehmern und den Besuchern, die die Umzugsstrecke säumen. Teilnehmer, die öfter bei Festzügen mitlaufen, berichten, dass Bobingen einer der Besucherreichsten davon gewesen sei. Viele Gruppen verteilen kleine Dinge: Traubenzucker, Gummibärchen, Tennisbälle. Auch Most oder Bier gibt es – Getränkespenden, die gerne angenommen werden, denn die Sonne lässt es sich jetzt nicht nehmen, mit den Umzugsteilnehmern um die Wette zu strahlen.
15.10 Uhr: Nach gut einer Stunde sind die Ehrengäste an der Tribüne am Rathausplatz angekommen und nehmen dort Platz. Der restliche Umzug zieht nun an ihnen vorüber. Viele Vereine und Gruppen haben sich eine kleine Übung oder einen Gruß einfallen lassen. KulturamtsFestumzug Fotos: Anja Fischer leiterin Elisabeth Morhard, die sich mit ihrem Team für die Organisation verantwortlich zeigt, und Susanne Zehentbauer von Radio Schwabmünchen begrüßen abwechselnd die Gruppen und wissen zu jeder eine Kleinigkeit zu erzählen. Danach endet der Umzug. Die einzelnen Gruppen bringen ihre Wagen weg und treffen sich dann zu einem Getränk und einer Brotzeit auf dem mit Bierzeltgarnituren bestuhlten Rathausplatz, der sich immer mehr füllt. Gegen Ende des Umzugs werden sich hier wohl etwa 5000 Menschen drängen, fröhlich miteinander auf den gelungenen Festzug anstoßen und den schönen Tag noch ein wenig genießen.
16 Uhr: Jetzt beginnt das große Geburtstagsfest. Auf der Bühne sorgen DJ Olli Glück und DJane Sue mit „den besten Hits aus 50 Jahren“für Stimmung. Dazwischen gibt es immer wieder Auftritte von Tanzgruppen. Bei Bier und Brotzeit lässt es sich gut aushalten, und so wird noch bis in den späteren Abend hinein auf dem Rathausplatz gefeiert.
Bildergalerien vom Festgeschehen in Bobingen gibt es online unter schwabmuenchner-allgemeine.de/ schwabmuenchen
Viele Gruppen verteilen kleine Geschenke an die Zuschauer