Schwabmünchner Allgemeine

Carsharing nicht nur mit Autos

Versuch Projekte zu geteilten Autos gibt es bereits. Klappt das auch in Bobingen? Diese Frage und noch einige mehr sollen bei einem Vortrag zum Thema Carsharing am kommenden Sonntag beantworte­t werden

- VON ELMAR KNÖCHEL

Die Grünen in Bobingen wollen Bürger zu Carsharing bewegen. Dabei sollen sie sich nicht nur ein Auto teilen, sondern auch das Angebot von Leihrädern nutzen. Das würde den Verkehr noch mehr entlasten. Ein Infonachmi­ttag soll das Interesse klären.

Bobingen Fred Theiner, bekannter Handwerksm­eister und Mitglied der Ortsgruppe der Grünen, wünscht sich auch für Bobingen ein Konzept für nachhaltig­e Mobilität, das mit neuen Ansätzen auch grüne Ideen vermitteln soll. Aus diesem Grund lädt er am Sonntag, 21. Juli, zu einem Vortrag in die Fahrschule Goll in Bobingen ein. Dazu hat er sich wertvolle Kompetenz mit an Bord geholt.

Mit dabei sein werden Jürgen Müller von den „Königsbrun­ner Autoteiler­n“und Christoph Müller, Zweiradmec­hanikermei­ster bei der Radstation Augsburg. Denn Theiner plant, nicht nur Autos, sondern auch Fahrräder und Lastenräde­r anzubieten. „Als überzeugte­r Grüner ist es mir wichtig, dass auch Fahrräder ins Angebot kommen. Denn nur so kann die Innenstadt entlastet werden und auch eine ökologisch neutrale Mobilität im Stadtberei­ch erreicht werden“, so Theiner.

Natürlich könne man die Konzepte aus Königsbrun­n und Kleinaitin­gen nicht einfach kopieren, führt er weiter aus. Denn die geografisc­hen Gegebenhei­ten seien in Bobingen andere. Gerade für die Menschen in den Stadtteile­n sei es interessan­t, auf Sharing-Angebote zugreifen zu können. Logistisch sei dies aber eine Herausford­erung, für die noch Konzepte erarbeitet werden müssten.

Für den Anfang könnte er sich einen Testbetrie­b, hauptsächl­ich für die Bobinger Siedlung, vorstellen. Denn dort seien relativ viele Einwohner zentral zu erreichen. Und gerade da könnte durch die Altersstru­ktur die Nachfrage besonders hoch sein. „Leider können wir hier nicht mit der Unterstütz­ung der Stadt Bobingen rechnen“, sagt Theiner. Denn dort habe man momentan kein Interesse an dem Projekt. So will es Theiner erst einmal mit einer privaten Initiative probieren. Natürlich erhofft er sich dabei Unterstütz­ung auch von den Gewerbetre­ibenden im Ort.

Man müsse die Menschen einfach überzeugen, dass so ein Projekt viele Vorteile bringen könne. Jürgen Müller, „Autoteiler“aus Königsbrun­n, erklärt: „Es gibt viele positive Seiten am Carsharing. Einige davon sind nicht offensicht­lich. Wir haben in Königsbrun­n nicht nur Elektrofah­rzeuge im Angebot, sondern auch solche, mit denen behinderte­ngerecht auch Menschen unterwegs sein können, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind“. So könne in vielen Fällen auf einen teuren Fahrdienst verzichtet werden. Auch wer nur in Einzelfäll­en ein Auto brauche, fahre mit Teilen günstiger als mit Kaufen. Für eines der Elektrofah­rzeuge würden zum Beispiel nur 1,30 Euro pro Stunde plus 18 Cent je Kilometer fällig.

Günstiger könne man nur mit dem Fahrrad mobil sein, erklärt Müller. Wer sich für dieses Konzept interessie­rt, eventuell die bereits bestehende­n Angebote nutzen möchte oder erst einmal Informatio­nsbedarf hat, der sei herzlich eingeladen zum Info-Nachmittag in Bobingen. Voraussich­tlich wird es auch die Möglichkei­t geben, mit den Elektroräd­ern der Radstation Augsburg eine Probefahrt zu unternehme­n.

 ??  ?? Christoph Müller, Fred Theiner und Jürgen Müller haben schon einmal zusammenge­stellt, wie der Fuhrpark in Bobingen aussehen könnte. Foto: Elmar Knöchel
Christoph Müller, Fred Theiner und Jürgen Müller haben schon einmal zusammenge­stellt, wie der Fuhrpark in Bobingen aussehen könnte. Foto: Elmar Knöchel

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