Zverev kritisiert Lendl
Trainer sei nicht bei der Sache
Hamburg Zweieinhalb Wochen nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon hat sich Alexander Zverev bemerkenswert offen zum Streit mit seinem ehemaligen Manager und zu seiner unbefriedigenden Zusammenarbeit mit Trainer Ivan Lendl geäußert. Zverev beklagte in seiner Heimatstadt Hamburg, der einstige Weltklasse-Spieler Lendl konzentriere sich nicht auf die Arbeit als sein Coach. „Das habe ich ihm auch offen so gesagt“, meinte der Deutsche und gab gleich ein Beispiel dafür. „Manchmal gehen wir auf den Tennisplatz. Das Training ist zwei Stunden lang. Eine halbe Stunde steht er mit dem Rücken zu mir und erzählt, wie er am Morgen Golf gespielt hat.“Lendls Hauptthemen seien gerade „Golf und sein kleiner Hund“.
Zverev bekräftigte wenige Tage vor dem Traditionsturnier am Rothenbaum dennoch, dass es weitergehe mit Lendl. Er kündigte aber an: „Viele Dinge werden sich ändern.“Wann Lendl ihn bei einem Turnier wieder betreut, konnte er noch nicht sagen. Zverev wird in der kommenden Woche von seinem Vater Alexander Zverev senior gecoacht.
Nach dem Grand-Slam-Debakel von Wimbledon Anfang Juli hatte er bereits heftige Vorwürfe gegen seinen Ex-Manager Patricio Apey erhoben, ohne den Namen des Chilenen genannt zu haben. „Abartig“hatte der Weltranglisten-Fünfte die Geschehnisse genannt, die ihn belasten würden. Zverev hatte sich trotz laufenden Vertrages von Apey getrennt. „Hoffentlich wird das Thema bald kein Thema mehr sein“, sagte der 22-Jährige nun zum monatelangen Ärger. (dpa)