Schwabmünchner Allgemeine

„Alles begann beim TCA“

Interview Der 33-Jährige spricht über seine neue Lust am Tennis, das Doppel-Halbfinale in Wimbledon, und warum er am Samstag für die Augsburger in der Regionalli­ga antritt

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Hallo Herr Polasek, haben Sie schon realisiert, was Sie und Ihr Doppelpart­ner Ivan Dodig in Wimbledon geleistet haben?

Polasek: Nicht wirklich, es ist eine Achterbahn­fahrt der Gefühle. Während des Turniers habe ich versucht, nicht zu viel an das zu denken, was nach dem Turnier passiert. Mein Partner und ich versuchten, uns rein auf unsere sportliche­n Aufgaben zu konzentrie­ren. Doch jetzt, mit der hohen Medienaufm­erksamkeit, begreife ich langsam, was uns da mit dem Einzug ins Halbfinale gelungen ist und genieße das schon.

Wie haben Sie die Tage in Wimbledon erlebt?

Polasek: Ich weiß, auch die schönsten Momente einer Karriere gehen vorbei und wenn man später dann zurückblic­kt, wird man schon sagen können, dass die Tage in Wimbledon der Höhepunkt in meinem Sportlerle­ben waren. Ich hoffe, nicht der Einzige …. (lacht)

War das für Sie auch ein Traum? Polasek: Natürlich, jeder Tennisspie­ler träumt davon, auf dem „heiligen Rasen“von Wimbledon zu stehen. Wenn man dann noch gewinnt, Polasek: Das hängt von meinem Abschneide­n in Gstaad ab. Wenn ich vor Freitag ausscheide­n sollte, gibt es eine gute Chance, nächstes Wochenende wieder für den TCA anzutreten. Ich bin immer bereit, für meine Mannschaft und den Verein zu spielen, wenn ich kann. Denn alles, was ich derzeit erlebe, begann hier im letzten Jahr in Augsburg. Alles begann beim TCA.

Wie meinen Sie das?

Polasek: Durch den Aufstieg in die Regionalli­ga im letzten Jahr habe ich wieder richtig Freude am Tennis gefunden. Die Zeit mit den Jungs in der Bayernliga war großartig. Wir hatten eine Menge Spaß im Team.

Was macht den TCA aus?

Polasek: Ich schätze an diesem Verein das familiäre Umfeld sehr. Die Verantwort­lichen um Präsident Jakob Schweyer machen einen wunderbare­n Job. Die Mannschaft steht mit zwei Siegen und einer Niederlage auf Platz drei in der Tabelle. Am kommenden Wochenende wünschen wir uns natürlich zwei Siege. Ich hoffe, am Samstag dazu beitragen zu können.

Wie sind Sie vergangene Saison überhaupt zum TCA gekommen? Polasek: Mein langjährig­er Freund Norbert Schürmann, Vorstandsv­orsitzende­r der LEW Augsburg, stellte als Mitglied des TCA den Kontakt zu Sportchef Christian Lechner und Teamchef Helmut Martin her. Beide überzeugte­n mich mit ihrem Konzept, mit jungen, hungrigen Augsburger Tennistale­nten eine Mannschaft aufzubauen, die mithilfe von erfahrenen Spielern wie mir in die Regionalli­ga aufsteigen kann.

Welche Ziele haben Sie mit dem TCA? Polasek: Vielleicht können wir im nächsten Jahr die 2. Bundesliga in Angriff nehmen, denn die jungen Spieler in unserer Mannschaft werden immer besser.

Und wie geht es bei Ihnen selbst weiter? Polasek: Persönlich werde ich nach Gstaad und der Regionalli­gasaison noch in Kitzbühel spielen. Danach fliege ich nach Nordamerik­a und bereite mich in Montreal und Cincinnati auf die US Open in New York vor. Ivan und ich hoffen, dort an den Erfolg von Wimbledon anknüpfen zu können.

Interview: Robert Götz

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