Die SPD – und ihr guter Draht zum Plärrer
OB-Wahl Dass Dirk Wurms Nominierung in der Doppelbock-Alm stattfindet, sorgt für leise Kritik. Warum das so ist
Es ist ein symbolträchtiger Ort. An diesem Freitagabend soll Dirk Wurm als Kandidat der SPD für die Oberbürgermeisterwahl nominiert werden. Die Partei tagt auf dem Plärrergelände, in der DoppelbockAlm. Das passt: Wurm ist als Ordnungsreferent auch für den Plärrer verantwortlich. Dieser Job bringt nicht nur Feierlaune. Das Volksfest mit all seinen Beteiligten ist ein kompliziertes Gebilde – mit Fallstricken, möglichen Fettnäpfchen und Eifersüchteleien. Das muss man auch bei der Wahl des Ortes für die SPD-Versammlung beachten. Dass Wurm und die Sozialdemokraten in Partystimmung in der Doppelbock-Alm. Ganz so wild dürfte es heute Abend wohl nicht werden. Foto: Klaus Rainer Krieger
die Doppelbock-Alm gehen, sorgt nämlich hinter den Kulissen zumindest für Argwohn.
Der Hintergrund: Es gilt als ehernes Gesetz, dass die Bierzelte nach dem Volksfest verschwinden müssen – obwohl sich das aus Sicht der Wirte gerade über den Sommer nicht lohnt. Oft sind es nur wenige Wochen, dann geht der Aufbau für den Herbstplärrer schon wieder los. Nur in Ausnahmefällen dürfen die Zelte stehen bleiben. Etwa wenn Arbeiten anstehen, die nur in aufgebautem Zustand möglich sind. Früher durften auch schon das Schallerund Binswanger-Zelt bleiben. Nun bekam Doppelbock-Wirt Helmut Wiedemann die Ausnahmegenehmigung. Er müsse im Inneren seiner Hütte einiges umbauen, erklärt er.
Nun aber wird nicht nur umgebaut, sondern auch bewirtet. Mitten in der Pause zwischen Frühjahrsund Herbstplärrer. Wiedemann sagt, er sei da politisch neutral. Auch andere Parteien könnten bei ihm zu Gast sein. Kurz nach dem Osterplärrer machte auch die CSU in der Doppelbock-Alm Wahlkampf für die Europawahl. In anderen Zelten gab es das auch schon, jedoch immer relativ zeitnah zu den Volksfesten.
Wiedemann sagt, Gewinn mache er damit keinen. Dazu sei der Aufwand, die Hütte für einen Abend herzurichten, zu groß. Aus den Reihen der CSU raunt man, Wurm habe sich dafür starkgemacht, dass Helmut Wiedemann Festwirt werden kann. Das stimmt. Allerdings muss man auch wissen: Bei der Ausschreibung für das Zelt war er der einzige Bewerber. Bevorzugen konnte man ihn also gar nicht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sich niemand offiziell aus der Deckung wagt. So dramatisch ist die Sache dann wohl doch nicht. CSU-Stadtrat und Marktpfleger Günter Göttling äußert eher leise Kritik. Er meint, es wäre besser gewesen, den Volksfestbeirat vorab zu informieren.
Vom Marktamt heißt es, jede Anfrage für eine Veranstaltung in einem der Festzelte außerhalb des Plärrers werde geprüft und, wenn nichts Größeres dagegenspricht, genehmigt. So sei es auch bei der SPDAnfrage gelaufen. Sie sei im Übrigen erst eingegangen, als schon klar war, dass die Doppelbock-Alm im Sommer stehen bleiben darf. Augsburger Allgemeine Postfach, 86133 Augsburg
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