Schwabmünchner Allgemeine

Es ist Abend und das Freibad ist voll

Aktion Das Mondschein­schwimmen wird zum großen Besucherma­gneten. Auch oder gerade wenn es lange hell bleibt

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Bobingen Es ist früher Abend mitten unter der Woche und das Freibad Aquamarin ist fast so voll wie an einem heißen Sonntagnac­hmittag im Hochsommer. In den Becken tummeln sich die Wasserratt­en und auf der Wiese sitzen die Besucher beisammen, stärken sich vor ihrem nächsten Sprung ins kühle Nass. Die Ape, die leckere alkoholfre­ie Cocktails anbietet, ist umlagert. Allein die schräg einfallend­e Sonne, die die Schatten immer länger werden lässt, verrät, dass es Abend ist.

Und eigentlich sollte das Freibad auch langsam schließen, denn es ist 19.30 Uhr. Aber es kommen immer mehr Menschen ins Bad und suchen sich ein Plätzchen auf dem Rasen oder auf den Bänken.

Als Mondschein­schwimmen firmiert diese Sonderöffn­ung des Bobinger Freibades. Es wurde im Rahmen des Stadtjubil­äums von Bäderverwa­ltung und dem Kulturamt organisier­t. Zugleich ist es der Mondlandun­g vor 50 Jahren gewidmet.

Das Angebot stößt offensicht­lich auf positive Resonanz, wie Bademeiste­rin Vivien Kurfer feststellt: „Jetzt, wo der Eintritt frei ist, kommen richtig viele Badegäste. Vorher waren es etwa 20, jetzt sind es schon mehr als 200“, sagt sie. Zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Harisch beobachtet sie das Geschehen im Wasser.

Da herrscht ein buntes Treiben: Schwimmer, die ihre Bahnen ziehen. Andere, die einfach nur planschen und das Wasser genießen oder die, die mit Aquajoggin­g-Gürteln ausgerüste­t Wasser treten. An den Sprungtürm­en wetteifern Mutige, wer sich am höchsten hinauf traut oder wer die verrücktes­ten Figuren springt. Manche kommen nach der Arbeit noch vorbei.

Es ist offensicht­lich, dass die Besucher die verlängert­e Öffnungsze­it genießen. Wie Familie Fehle mit drei Kindern, die sich am Beckenrand trocken rubbeln. „Das Mondschein­schwimmen ist eine sehr nette Idee. Da mussten wir einfach kommen“, sagen sie.

Und das Besondere daran ist, dass an diesem Tag Vollmond ist. Allerdings ist der erst später zu sehen, und die Sonne bleibt lange über dem Horizont. Doch die Abenddämme­rung können die Besucher noch voll im Bad erleben.

Eigentlich sollte das Mondschein­schwimmen am 21. Juli, am Tag der Mondlandun­g vor 50 Jahren, stattfinde­n. Man entschied sich aber doch für das Datum des Vollmonds, weil der Anblick des vollen Mondes immer wieder fasziniere­nd ist.

Den verlängert­en Aufenthalt im Freibad genießen auch fünf Bobinger, die ein ganz besonderes Verhältnis zu „ihrem“Aquamarin haben. Sie sind Stammgäste und haben Jahreskart­en. Sie sitzen an einem der Tische und haben einen AperolSpri­tz vor sich. „Wir sind jeden Tag hier, manchmal sogar zweimal“, sagt Anja Rödig. Sie schwärmen regelrecht und nicken bestätigen­d, wenn Moni Deininger sagt: „Wir haben das schönste Freibad in der ganzen Region.“Und eine Dritte aus der Runde, Petra Blaha-Mayer, berichtet, dass sie eigentlich gar keine weiten Fernreisen mehr unternimmt, sondern sich im Sommer im Aquamarin sehr wohl fühlt. Gemeinsam ist allen der Wunsch nach langen Badeabende­n: „So etwas wie heute müsste öfter stattfinde­n. Vielleicht mit Grillen, dass das Bad noch mehr als Freizeitmö­glichkeit genutzt wird.“(inge)

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 ??  ?? Großer Andrang herrschte beim abendliche­n Mondschein­schwimmen im Freibad. Im Wasser und auf den Freifläche­n gab es reges Treiben. Foto: Ingeborg Anderson
Großer Andrang herrschte beim abendliche­n Mondschein­schwimmen im Freibad. Im Wasser und auf den Freifläche­n gab es reges Treiben. Foto: Ingeborg Anderson

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