Schritt ins Leben und in die Verantwortung
Schule Für 120 Absolventen der Realschule beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. 17 von ihnen starten mit einem Einser-Abschluss. Fast die Hälfte hat eine betriebliche Ausbildung als nächstes Ziel
Bobingen Der Schulabschluss ist eine Zäsur, die einen neuen Lebensabschnitt für die Schüler einleitet. Aber auch ein Anlass, das Erreichte zu feiern und sich an die vergangenen Schuljahre zu erinnern. Das wurde deutlich bei der Entlassfeier der fünf zehnten Klassen der Realschule in Bobingen. Insgesamt 120 Schüler erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Mit Eltern und Freunde wurde das groß gefeiert.
Für die meisten der 120 Absolventen sind die Weichen Richtung Zukunft schon gestellt: 46 Prozent beginnen eine betriebliche Ausbildung; 36 Prozent werden weiter zur Schule gehen – zur Fachoberschule oder aufs Gymnasium. Nur 18 Prozent sind noch unentschlossen beziehungsweise fassen ein Freiwilliges Soziales Jahr oder eine Ausbildung bei der Bundeswehr ins Auge.
Dass bei dem Festabend in der Singoldhalle die Unterhaltung nicht zu kurz kam, dafür sorgten die Mitschüler der Absolventen aus den unteren Klassen der Schule. Sie bereiteten den Schulabgängern nicht nur eine bunte, temperamentvolle Abschlussfeier, sondern gaben gleichzeitig einen Einblick in einen Teil der vielfältigen Aktivitäten an dieser Schule: Der Schulchor unter der Leitung von Lehrerin Anna-Marion Aunkofer war zu hören, die Schulband erfreute mit rockigen Klängen ebenso wie die Brassband, außerdem begeisterten Rosalyn Hoffmann und Sophia Mieslinger mit einer Hip-Hop-Tanzeinlage.
In den meist witzigen Worten, die sowohl die Schülersprecher als auch die Klassensprecher an die Anwesenden richteten, zeigte sich übereinstimmend, dass sie wohl meistens gerne in die Realschule gegangen sind, dass das Verhältnis zu den Lehrkräften gut war. Vor allem aber schätzten die Schüler das gemeinsame Erlebnis in den Klassen, die Freundschaften, die im Laufe der sechs gemeinsamen Jahre entstanden sind.
Bei all der Freude und bei allem Grund zu feiern, vergaßen die Schüler auch nicht ein trauriges Ereignis: Ihre Mitschülerin Cheyenne war plötzlich gestorben. Sie nahmen sie mit in ihre Abschlussfeier, indem sie ihr Foto auf der Bühne aufstellten und eigens für sie Leonard Cohens Song „Halleluja“sangen.
Unmittelbar vor dem großen Augenblick der Zeugnisübergabe erinnerte Schulleiter Dirk Hampel noch einmal daran, was diese „Entlassung ins Leben“bedeutet. „Der Abschluss eröffnet neue Chancen, aber die neue Freiheit bedeutet auch Verantwortung“, sagte er.
Und natürlich wurden die besten Absolventen eigens erwähnt und erneut auf die Bühne gerufen und prämiert. Die beiden besten Absolventinnen, Lorina Schenk und Katja Willutzki (beide mit 1,25) erhielten darüber hinaus noch eine Anerkennung vom Landrat. 17 Schüler der Realschule waren es, die beim Notendurchschnitt mit einer 1 vor dem Komma abschlossen.
Auch für die Bürgermeister der umliegenden Kommunen ist es Ehrensache, an diesem wichtigen Tag, dabei zu sein und zum erfolgreichen Abschluss zu gratulieren. Landrat Martin Seiler ermunterte die Schüler, neugierig und optimistisch zu bleiben. Bürgermeister Bernd Müller dankte den Schülern, dem Kollegium und den Eltern nicht nur für ihren Einsatz im schulischen Bereich, sondern angesichts des Stadtjubiläums und des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Aniche auch dafür, dass die Schule diese Partnerschaft durch Schüleraustausch mit begleitet. Und direkt an die Schüler gerichtet sagte er: „Das ist heute ein großer Schritt für Sie, aber der Auftrag, sich weiter zu bilden wird nie enden. Und dieser Abschluss ist Ihr Türöffner für die Zukunft.“